Heft 
(1896) 5
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17. (6. öffentl.) Versammlung des V, Vereinsjahres.

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Schiffer geweihte erste Kirche unserer Stadt stand, wiederum etwas mehr ab. Dazu kommen prähistorische Funde aus dem jetzigen Spreebett daselbst, bei der Kanalisation gemacht, und endlich habe ich gegenüber am linken altköllnischen Ufer der Spree auf dem Grundstück unsers für die Heimatkunde zu früh verstorbenen Mitgliedes Leo Alfieri, Breite Strasse 22, jetzt der Stadt Berlin gehörig, mit Genanntem zu­sammen mehrere bearbeitete Feuersteingeräte wahrscheinlich der jüngern Steinzeit angehörig, ausgegraben und im Märkischen Museum verwahrt, Funde, welche zeigen, wie an derjenigen Stelle der Reichshauptstadt, die jetzt durch die Mühlendammbrücke markiert wird, bereits viele Jahr­hunderte vor der wendischen Epoche über den Spreestrom fort der menschliche Verkehr seine Wege suchte.

8. Allgemeine Elektrizitäts - Gesellschaft Berlin 1896. Herr Friedei legt unter Hinweis auf den Besuch, welchen die Branden- burgia vom 26. Februar 1894 denBerliner Elektrizitäts-Werken in der Mauerstrasse 80 abstattete, ein soeben ausgegebenes Prachtwerk der hiesigen Allgemeinen Elektrizitäts-Gesellschaft vor, welches sich betitelt: Die Elektrischen Strassenbahnen mit oberirdischer Stromzuführung nach dem System der Allgemeinen Elektrizitäts-Gesellschaft zu Berlin. Zweite neu bearbeitete und erweiterte Auflage. Berlin, Dezember 1896 und eine grosse Menge von wohl gelungenen mit Text versehenen Abbildungen enthält teils rein technischer Natur (Stromerzeugung, Betriebsmittel, Konstruktionsteile u. dgl.), teils Strassenansichten mit elektrischen Wagen aus denjenigen Städten, wo die Unternehmerin einen Kleinbahnbetrieb eingerichtet hat. Die Allgemeine Elektrizitäts-Gesellschaft, gegründet in Berlin i. J. 1883 unter der FirmaDeutsche Edison-Gesellschaft für angewandte Elektrizität hat seitdem einen enormen technischen Auf­schwung genommen und ihre Thätigkeit ausser Deutschland auf viele fremde Länder (Norwegen, Spanien, Italien, Russland, Japan etc.) aus­gedehnt.

Die Brandenburgia hat als heimatkundliche Gesellschaft auch den menschlichen Verkehr und seine Betriebsmittel im Programm und nimmt mit um so grösserem Interesse Kenntnis von der herumgereichten Schrift, als Berlin gerade im Begriff steht, den wichtigen Schritt der Umwandlung des Pferdebetriebs in elektrischen Betrieb auf seinen Kleinbahnen vor­zubereiten. Die A. E.-G. hat in Berlin z. Z. folgende Spezialfabriken:

1. die Maschinenfabrik Brunnenstrasse 106b (Alter Lagerhof); 2. die Armaturen-Fabrik Ackerstrasse 7176; 3. die Draht- und Gummi-Fabrik ebendaselbst und 4. die Glühlampen-Fabrik. Die General-Direktion be­findet sich Schiffbauer Damm 22.

In der Gesellschaft wird der Wunsch geäussert, mit Rücksicht auf die allgemeine Wichtigkeit der Sache, sowie auf den Umstand, dass die A. E.-G. manche Fabrikations-Unterschiede von den besuchten Berliner