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17. (6. ttffentl.) Versammlung des V. Vereinsjahres.
Elektrizitäts-Werken, welche Beleuchtungszwecken dienen, anfweist und dass die Fabrikation der elektrischen Kleinbahn-Motoren gerade in den letzten Jahren bemerkenswerte Fortschritte gemacht hat, eine Besichtigung wenigstens des interessantesten Teils der Anlagen zu erbitten. Der Vorstand ist gern bereit, diesem Wunsche Folge zu geben und diesbezüglich mit der General-Direktion in Unterhandlung zu treten.
8. Herr Custos Buchholz: Über das Gelände der ehemal. Königl. Eisengiesserei zu Berlin.
Bei unserer letzen Wanderversammlung in der geologischen Landesanstalt wurde von Herrn Geh. Rat Hauchecorne u. a. darauf hingewiesen, dass die Anstalt sich auf dem Boden der ehemaligen Königlichen Eisengiesserei befände, von deren Erzeugnissen auch eine grössere Sammlung dort ausgestellt war. Ein kurzer Rückblick auf die früheren Verhältnisse jenes Gebäudes, auf dem heute nicht allein die geologische Landesanstalt, sondern auch das Königl. Mnsenrn für Naturkunde und die Landwirtschaftliche Hochschule stehen, dürfte Sie im Anschluss an jenen Besuch interessieren.
Soweit ältere Karten jener Gegend vorhanden sind, wird jene Gegend als wüstes Land dargestellt, innerhalb dessen an der Panke einige Gebäude markiert und als „Schleifmühle“ bezeichnet sind. Dort lag nämlich die Kurfürstliche Schleif- und Polier-Mühle, in der das Rüstzeug (Waffen, Harnische etc.) geschliffen und poliert wurde; auch die Berliner Schwertfeger und Messerschmiede benutzten sie zu demselben Zweck. Im Anfang des vorigen Jahrhunderts kam sie in den Besitz des bekannten Stückgiessers Jacobi, der einen Neubau aufführen liess. Das Werk scheint unter den ferneren Besitzern, unter denen auch der Betrieb einer Lohmühle versucht wurde, nicht mehr rentiert zu haben; die Mühle kam in Verfall, bis sie der reiche, namentlich in der preussischen Münzgeschichte zur Zeit Friedrichs des Grossen eine Rolle spielende Kaufmann Ephraim zur Anlage einer Tabaksmühle erwarb. Durch Erbauung des Invalidenhauses und durch die Zuweisung des ganzen Geländes als Acker und Park an die Invaliden erhielt die ganze Gegend um die Mitte des vor. Jahrhunderts ein anderes Gepräge, das am besten aus dem grossen Schmettauschen Plan von 1757 ersichtlich ist. Inmitten dieses, von der Panke der Länge nach durchschnittenen Besitzes der Invaliden ist der Schleifmühlen-Komplex an der Panke abgegrenzt, auf dem mehrere Gebäude stehen; das grösste derselben überbrückt die Panke und ist als das eigentliche Mühlengebäude anzusehen, während die anderen Wohn- und Wirtschafts-Gebäude darstellen. Die nördlich davon gelegene Insel und ein auf dem westlichen Pankufer befindlicher Landstreifen erscheinen mit parkähnlichen Anlagen versehen und das ist zweifellos der Zustand während des Ephraimschen Besitzes.
Im Jahre 1788 kaufte der Stahlfabrikant Job. Mart. Voigt das