Issue 
(1896) 5
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W. v. Sclmlenbnrg.

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man ihn unweit sali und auf den Finder pliff, so kam der Bludzisch gleich heran, u. s. \v.

Die ehemalig« Frau Pastor VVelan erzählte einst, dass in ihrer Kinderzeit hei Breslau früher Garbenmänner zum Vorschein kamen. Es war das eine aus dem Sumpf einporsteigende feurige Säule und wurde Garhenmann genannt.

Herr Kauper Wilhelm Werchosch schrieb mir aus Burg im Ober­spreewald:Ich halte noch keine Irrlichter gesehen. Vor länger als

20 .Jahren soll es hier noch welche gegeben haben, doch nicht in meiner Gegend, sondern auf den Torfwiesen, wie z. B. zwischen den Burger Kaupen und Raddusch*) und an der kleinen Wildbahn im Nugels-Busch. Jetzt hört man nichts mehr davon, dass jemand eins gesehen hätte.

Der Kossäth Wilhelm Heinrich-Vater, früher in Wittstock wohnhaft, der viel bei Tag und Nacht über Land gekommen ist, teilte mir mit: Ich halte Liicbtermändre gesehen im Sumpf und auf Wiesen, abends, auch nachts, um 1860 und noch früher, zuletzt vor zehn Jahren im Frühjahr. Ich hatte sie gesehen bei Wittstock**) und bei de Berlineke Kute.***) Es war erst eins, dann mehrere, 23. Sie wippelten und tanzten umher und waren bald hier bald dort. Sie waren als wenn ein Licht brennt und nicht grösser wie eine Nachtlampe, bloss rund, feuerrot und 24 Kuss von der Erde.

In den letzten Jahren erzählte mir der alte Vater Koppen:Nach einem Feuer in Christinendorf haben die alten Henkel müssen auss Dorfraushauen, ganz alleine, dicht am Busch.f) Denn da war früher Busch. Da sind viele Lücliterinändre gewest und sind bis auf die 1 laus­schwelle gekommen. Wenn sie die Türe losgemacht haben, haben sie gesehen, haben die Liichtermändre immer so gewippelt.Die hebben uns nicht wollt lieden da, hat die alte Henkel gesagt.

Ich führe nun noch die Mitteilungen eines süddeutschen Land­mannes an.

Ende November 1896 hatte ich zu Liehterithal bei Baden im Schwarz­wald unter der Hand erfahren, dass am 5. Dezember, also am Voraliend

*) Ein Dorf am südöstlichen Rande des Spreewald.

**) Dorf im Kreise Teltow, an nassem, früher sehr sumpfigem Gelände belegen.

***) Die Berlineke-Kute, mir selbst auch bekannt, ein tieferes, sumpfiges Wasser­loch, ist gelegen am Wege, der vom Dorfe Schünow (in der weiteren Umgegend west­lich von Zossen) südwärts in der Richtung nach dem Saalower Höllenberge geht. Dieser Name ist insofern denkwürdig, als er (nicht nach einem Manne!) dort heimisch sein soll, soviel ich erfahren konnte. Demgemäss dürfte er dann als alt, vorgeschichtlich, anzusehen und jedenfalls wendisch - slavischen Herkommens sein. Insofern würde er dann einen weiteren Beitrag zum Namen Berlin bilden. Vergleiche darüber meine MitteilungDer Name Berlin, S. 6 Berlin. Verlag des Vereins für die Geschichte Berlins. 1886.

f)Busch von Elsen, Elsengehölz.