Heft 
(1896) 5
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Fragekasten.

denen das ein«! in die lländ«- eines Privatmannes in Berlin überging, das andere der naturkundlichen Sammlung des Ihialprogymnasiums zu Havelberg einverleibt wurde.

November 1890. Dr. Traugott Müller.

Im Juni des Jahres 1890 wurde von einem mir bekannten Herrn bei Gr. Besten in der Nähe von Königs-Wusterhausen ein schwarzer Storch ge­schossen. Zache.

Fragekasten.

Porzellan-Fabrik in Caputh. Herr S. Lassar schreibt an die Branden- burgia:In Nicolai, Beschreibung der Kgl. Residenzstädte Berlin und Potsdam befindet sich auf Seite 824 die folgende Notiz über eine Sammlung eines Herrn Daum:Eine Sammlung von Gefässen in Terra sigillata und von rotem Porzellan, so ehemals in Plauen in der Mittelmark (von einem Herrn von Görne) und in Caputh bei Potsdam vor dem sächsischen*) ge­macht worden. Der hier genannte Herr Daum besass nach Nicolai auch eine Bibliothek, ein Naturalienkabinet, optische und dgl. Instrumente sowie Gemälde, war also jedenfalls reich begütert und, wie ich annehme, einer der Inhaber der Firma Splittgerber & Daum, der Vorgänger des Bank­hauses Gebrüder Schickler.**)

über die Fabrik in Plauen berichtet die Fachlitteratur, auch Theodor Fontane in seinenFünf Schlösser macht darüber eingehende und sehr interessante Mitteilungen. In bezug auf die Fabrik in Caputh ist dagegen nichts bekannt, und von mir gemachte Versuche, etwas darüber zu erfahren, waren bisher ergebnislos.

Einsender fragt:

1. ob in der Brandenburgia etwas über das Bestehen einer Porzellan­fabrik in Caputh und

2 . über den Verbleib der Sammlungen des Daum bekannt sei?

Wir bitten unsere Mitglieder um Auskunft über die im Interesse unserer

Heimatkunde interessante Angelegenheit. Bei Klöden und Berghaus finden sich keine Angaben, auch das Archiv des Märkischen Museums schweigt. Böttger, der Erfinder des Porzellans in Europa, fabrizierte, ehe er die weisse Kaolin-Erde zu verwenden verstand, nur sehr hartes irdenes Geschirr, rotes und braunes Steinzeug, das mitunter geschliffen und poliert wurde. Ähnlich verhält sich das gewissen chinesischen Kunsttöpfereierzeugnissen des 18. Jahr­hunderts auffallend gleichende sogen. Görne-Porzellan. Wahrscheinlich war das Caputher Steinzeug ähnlich gebildet. E. Fr.

*) D. b. nahe der sächsischen Grenze. Fr.

**) Vgl. Monatsblatt Jahrg. IV. 1895/96 S. 328-331. Fr.

Für die Redaktion: Dr. Eduard Zache, Demminerstrasse 64. Die Einsender haben den sachlichen Inhalt ihrer Mitteilungen zu vertreten.

Druck von P. Stankiewicz Buchdruckerei, Berlin, Bemburgerstrasse 14.