19. (10. ausserordl.) Versammlung des V. Vereinsjahres.
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wird. Es ist dies selbstredend nur eine kleine und bescheidene Ausstellung, sie unterfangt sich in keiner Weise mit der grossartigeren geschichtlichen Austeilung im Kunst-Akademiegebäude in Vergleich treten zu wollen, welche heut eröffnet werden soll. Wir wollen uns darauf beschränken, dasjenige, was das Märkische Museum uns bot und dasjenige, was uns die Mitglieder der Gesellschaft Brandenburgs gtitigst anvertraut haben, den Verehrern der beiden genannten fürstlichen Persönlichkeiten zur Betrachtung darzubieten, indem wir uns absichtlich, dies sei nochmals ausdrücklich betont, lediglich auf die Königin Luise und Kaiser Wilhelm den Grossen, bezüglich des letzteren hauptsächlich nur auf gewisse bedeutsame Lebensabschnitte ausdelmen. Immerhin wird auch unsere Ausstellung manches Seltene und vieles Schöne bieten.
Meine Damen und Herren! Wenn unser Kaiserlicher Herr bei seiner neulichen Rede in der Versammlung der Brandenburgischen Stände mit vollstem Recht betonte, wie man im Mittelalter seinen erhabenen Grossvater Kaiser Wihelm den Grossen aller Wahrscheinlichkeit zum Heiligen erklärt haben würde, so glaube ich hinzufügen zu dürfen, dass mau damals seine edle Mutter die Königin Luise sicherlich zu einer Heiligen gemacht haben würde, schwebt doch um ihr edles Dulderhaupt selbst im Geiste unseres protestantischen Volks so etwas wie ein Glorien- und Heiligen-Schein. Sie ist es, die auf ihren Sohn, den späteren Kaiser, wie er selbst wiederholt bekennt, den tiefsten Eindruck ausgeübt, auf seine Entwicklung bestimmend eingewirkt hat.
Mit den Erinnerungen an diese volkstümlichste Herrscherin auf preussischem Throne beginnt naturgemäss unsere Ausstellung, um dann auf die früheste Kindheit Kaiser Wilhelms I. überzugehen.
Die Aufstellung des hier Dargebotenen ist durch Herrn Kustos Buchholz unter Mitwirkung des wissenschaftlichen Museums- Assistenten Herrn Dr. Otto Pniower, des Museums-Prä- parators Herrn Femerling und des Hilfsarbeiters Herrn Sonnen bürg, denen allen für ihren besondern hierbei bewiesenen Eifer die besondere Anerkennung gebührt, hergestellt worden. Ich ersuche deshalb Herrn Buchholz nunmehr Ihnen die Einzelheiten in der Kürze zu erklären.
Herr Kustos Buchholz über die
Sonder-Ausstellung
zur Centenar-Feier des Geburtstags Kaiser Wilhelms I. im Märkischen Proviuzial-Museum.
Das Märkische Provinzial-Museum, das unter der segensreichen Regierung des grossen Kaisers entstanden ist und sein Wachstum und