18. (11. ausserordentl.) Versammlung des VI. Vereinsjahres.
Danken sie vorerst dem Zufall.
Dieser Boden, drin ich wurzle,
Brandenburgs geliebtes Erdreich,
Ist fürwahr kein Eldorado.
Fetteres Land ist wohl zu finden.
Aber denno'ch lieb vor allen,
Lieb, wie Ileimatsstlitte jemals,
Bist du, brandenburgisch Erdreich,
Deinem Eichbaum, und ich grüsse,
Küsse deinen armen Boden:
Denn fürwahr, es stählt die Kräfte Wunderbarlich, ringen müssen Um des Lebens karge Notdurft.
Stolzer fühlt man sich geworden,
Kräftiger, dem Sturm zu trotzen.
Und so rag’ ich zu den Wolken,
Stolz und kraftvoll, meiner Würde Mir bewusst, und atme dankbar Deine Luft, du, Heimatstätte.
Es folgte die Einleitung zum ersten Bild.
Familienscene bei den alten Wenden.
Sumpf- und Waldland, sagt die Chronik,
Wärest du vor Zeit gewesen,
Bis ein Volk kam, kurz und stämmig,
Kriegerischen Sinns und heidnisch Und mit ungefüger Sprache Und mit schwermutvollen Liedern.
Wenden nannten sich die Leute,
Und sie gruben hier und dämmten,
Schlugen Pfähle in die Sümpfe Und erbauten sich die Hütte Kärglich weit auf Pfahl und Holze.
Doch auch sie, die Kampfgewohnten,
Hegten sanft in ihrem Busen,
Was der Ew’ge seinen armen,
Lieben, guten Menschenkindern Für ihr kurzes Erdenleben Als die beste Mitgift schenkte:
Liebe, Treue, Glauben, Freundschaft,
Elternglück und Kindesfrohsinn.
Das Bild selbst gewährte einen reizvollen Anblick eines Interieurs aus der Wendenzeit unserer Heimat. Reich mit Jagdbeute beladen ist soeben das Oberhaupt der Familie heimgekehrt. Frau und Kinder bejubeln freudig den mit Sehnsucht Erwarteten.
Es wurde vom Maler Henschel, seiner Gattin und seinen 2 Kindern (largestellt.