18. (11. ausserordentl.) Versammlung des VI. Vereinsjahres.
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Ich, der Eichbaum, jenes Tages,
Da ich in sein Auge blickte , Klar und blau wie Himmelsäther,
Scharf und sehend wie der Falke.
’S war im Herbst. Ein neu Gewächse Stand rings um mich her in Beeten,
Schon verdorrten Grüns; doch Knollen, liund und braun, gewann der Gärtner,
Und der König probt’ die Mahlzeit,
* Die an heller Feuerflamme
Ihm zum Schmaus geröstet wurde.
„Sieht er wohl, der Drake wusste,
Was er uns als Gabe brachte!“
Spricht der Grosse. „Köstlich mundet Die Kartoffel, recht bereitet,
Und in Zukunft wird der Hunger Meine armen Unterthanen Nicht mehr hülflos überfallen!“
Thränen hätt’ ich weinen mögen Ob des Worts voll güt’ger Sorge,
Gerne all mein grünes Eichlaub Ihm als Kuhmeskranz gespendet.
Und ein Zweiglein liess ich fallen,
Gerade in des Hutes Biegung.
Freilich, ob’s der König merkte,
Hab’ ich leider nie erfahren.
Aber and’res hört ich einstmals Jenen Gärtner freudig sagen.
„Wisst Ihr, wie der grosse König Seinen Zieten ehrt und hochhält?“
„Ei, erzählt, erzählt uns, Alter!“
„Nun fürwahr, der König selber Ist ein Greis fast, doch sein Zieten Ist bejahrter. Die Kampagnen Haben hart ihn mitgenommen.
Gestern“, so erzählt der Gärtner,
„Gab der König die Parole,
Und wie alle Generäle,
Stand auch Zieten vor dem Herrscher,
Doch man merkt, es ward ihm sauer.
„Setz’ Er, setz’ Er sich, mein Alter!“
Sagt der König, „denn der Zieten Der verdient’s vor seinem Herren.“
Einz’ger Friedrich! Grosser König!
Aus den Versen geht hervor, von welchem bekannten Vorgang aus dem Lehen Friedrichs des Grossen die Zuschauer zu Zeugen gemacht wurden. Friedrich den Grossen stellte in frappanter Ähnlichkeit