Heft 
(1898) 7
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2. (1. ordentl.) Versammlung des VII. Vereinsjahres.

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zuleitenden Massregeln zur Verhütung und zur Abwehr von Pflanzen­schädlingen aller Art einheitlich anzuordnen und deren Durchführung mit Zuhilfenahme der landespolizeilichen Behörden in den Bundesstaaten zu ermöglichen. Die Thätigkeit dieser neu zu schaffenden Abteilung im Reichsgesundheitsamte wird also eine zwiefache sein, nämlich eine rein wissenschaftliche, welche auf die Ergründung der Ursachen von Pflanzen­seuchen durch Übertragung organisierter Krankheitserreger gerichtet sein muss, und eine praktische verwaltungsmassige Arbeit, welche gewisser- massen die polizeiliche Pflanzengesundheitspflege umfassen wird. Zu diesem Zwecke wird vor allem die Anlage pflanzenbiologischer Ver­suchsfelder notwendig sein, auf denen nach dem Vorbilde des Institutes für Infektionskrankheiten beim Menschen die Infektionskrankheiten bei den Pflanzen erforscht und die zu ihrer Unterdrückung geeigneten Mittel ausfindig gemacht werden sollen*). Die preussische Regierung ist, wie man aus den dem Nachtragsetat beigefügten Begründungen ersieht, zur Hergabe der erforderlichen Versuchsländereien in der Nähe Berlins bereit. Erfreulicherweise hat der Minister in der Budgetkommission erklärt, dass für diese neu zu schaffende pflanzenbiologische Station zur Erforschung der Ursachen von Pflanzenseuchen ein Terrain bei Dahlem in Aussicht genommen ist, sodass sie mit dem neuen Botanischen Garten in eine organische Verbindung gebracht werden wird.

5. Herr E. Friedel legt ferner 4 Photographieen vor, welche in seinem Beisein gelegentlich einer Exkursion des Märkischen Museums mit dessen Apparat von Herrn H. Maurer am 9. April d. J. in Pots­dams Umgegend aufgenommen wurden:

a) Das Denkmal für die 1813 in den Potsdamer Lazaretten verstorbenen Krieger, grosses Eisenkreuz über einem gewaltigen Steinsockel mit Inschrift, auf dem alten Kirchhof in Potsdam an der Saarmunder Chaussee, am Fuss des Pfingstberges;

b) Das auf Befehl Kaiser Wilhelms II. vom alten Militär-Kirchhof hierher übertragene Denkmal für den als Offizier in der Schlacht bei Zorndorf am 25. August 1758 hervorragend beteiligt gewesenen v. Wackenitz, aus rötlichem Sandstein, mit einem antiken Helm gekrönt**).

*) Nach Mitteilung des Herrn Regierungsrat Dr. Ohtmüller vom Reichsgesund­heitsamt ist man dort von der grossen Gemeingefährlichkeit des Aspidiotus perniciosus übeizeugt. Da dies Tier in der That von einer nahe verwandten, weniger gefährlichen Spezies schwer zu unterscheiden ist, so sind in letzter Zeit ca. 20 Sachverständige in der genauen Unterscheidung beider Arten ausgebildet worden.

*) Thomas Carlyle, Geschichte Friedrichs II. von Preussen. Berlin 1869 5. Bd. Cap. XIII. S. 299 bemerkt:Excellenz Mitchell wird um acht Uhr abends vom

Könige empfangen, trifft verschiedene Obergenerale, darunter Seidlitz, gratulirtzu dem schönen Siege (kein so ganz entschiedener bisher),den der Himmel Ew. Majestät gegeben.Ohne diesen sagte Friedrichohne diesen würde es schlecht aus-