Heft 
(1898) 7
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Fragekasten.

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oftmals unsere früher unwirtlichsten Gegenden sozusagen harmloser, unauf­fälliger, freilich auch viel mehr interesselos geworden sind. Auf der General- siabskarte von ca. 1845 ist die Miersdorfer Hölle noch durch einen lang­gestreckten tiefen Pfuhl markiert; jetzt ist davon kaum eine Spur mehr wahrzunehmen. So geht es an unzähligen anderen Stellen bei uns ähnlich zu.

E. Friedel.

Nachtrag zu den Ausgrabungen bei Templin,Brandenburgia VI, 363 flg. Der merkwürdige gestiefelte Fuss germanischer Herkunft ist S. 365 von oben, S. 366 links von links, rechts von rechts dargestellt, es ist offen­bar ein linker Stiefel, nicht Sandale. Unter den S. 365 abgebildeten Bronzen befinden sich oben zwei Ziernadeln mit Spiral - Köpfen, dann weiter zwei Ziernadeln mit rundlichen Köpfen, die Nadeln mit der charakteristischen leichten Krummbiegung. Links am Rande eine Pincette, früher als Bart- raufer erklärt, unten 2 gekrümmte Messer, früher als Rasiermesser be­zeichnet. Unter dem FUsschen S. 365 befindet sich ein geriefter, mond- sichelfbrmiger bronzener Halsschmuck. Die FUsschen a und b S. 366 sind hi natürlicher Grösse.

Alle Gegenstände verdanken wir dem Wohlwollen des Magistrats der Stadt Templin, dem hiermit unser herzlichster Dank ausgesprochen sei.

Berlin, den 1. März 1898.

Direktion des Märkischen Provinzial-Museums.

Friedel.

Ein historischer Weihnachtsfund ist auf dem Dachboden des König­lichen Schlosses bei Gelegenheit von Aufräumungsarbeiten gemacht worden. In einer entlegenen Kammer wurden gut erhaltene Gestelle von Christ- pyramiden entdeckt, wie sie zu Beginn des Jahrhunderts bei Gelegenheit der Weihnachtsbescheerungen im Königlichen Schlosse damaligem Brauch gemäss verwendet wurden.

(Berl. Lokal-Anzeiger vom 5. 1. 98.)

Fragekasten.

(Dr. B.) Wo war die Büste Dieffenbachs in Berlin öffentlich aufgestellt? Der auf seiner Besitzung in Tegel verstorbene Geheime Sanitätsrat Dr. la Pierre, ein sehr beliebter Berliner Arzt und Operateur ttnd Vorbild des Dr. Claus in LArronges gleichnamigem Lustspiel, war ein Schüler und Verehrer des berühmten Operateurs Johann Friedrich Dieft'en- bach, über den ich einige Angaben in derBrandenburg^ VI, 375 gemacht habe. Dr. la Pierre kaufte das Haus Neue Hochstr. 8 und richtete hier eine