Heft 
(1898) 7
Seite
78
Einzelbild herunterladen

78

3. (2. ordentl.) Versammlung des VII. Vereinsjahres.

brennereibesitzer und der Presshefefabrikanten Deutschlands; Verband deutscher Essigfabrikanten), werden die einzelnen Abteilungen beschrieben. Sie gruppieren sich wie folgt: a) Die technisch-wissenschaftliche Abteilung, welche hauptsächlich der Bakteriologie gewidmet ist. b) Die Abteilung für technische Verwertung des Spiritus. Zu technischen Zwecken werden zur Zeit 90 Millionen Liter jährlich ver­wendet, während der Verbrauch an Petroleum jährlich 1000 Millionen Liter umfasst, c) Abteilung für Rohstoffe. Hierzu sind 26 Kartoffel-, 16 Gerste- und 6 Hopfenversuchsfelder angelegt, d) Das analytische Laboratorium, welches 1897 im Ganzen 2545 Untersuchungen vor­nahm. e) Die botanisch-bakteriologische Abteilung, Abteilung für Reinkultur mit 400 Nummern in Kultur gehaltener Mikroorganismen, f) Die bau- und maschinentechnische Abteilung. Kontrolunter- suchungen für Dampfkessel und Dampfmaschinen, elektrische Anlagen, Kältemaschinen u. dgl. g) Die Unterrichtskurse des Instituts, für Brauerei, für Brennerei und Stärkefabrikation, für Kornbrennerei und Presshefefabrikation, für Essigfabrikation. 55 000 Mark Honorare wurden für 1897 vereinnahmt, h) Die Betriebsrevisionen. 1897 im Ganzen 205. i) Die wirtschaftliche Abteilung. Einzelne der Ver­bände benötigen eine politische Vertretung, dazu will diese Abteilung die nötigen volks- und staats wirtschaftlichen Unterlagen schaffen, k) Die Bibliothek, welche u. a. eine vollzählige Patentlitteratur umfasst.

l) Die Veröffentlichungen, ausser wichtigen Sonderschriften einzelner Mitarbeiter, 3 Zeitschriften: Zeitschrift für Spiritusindustrie und Stärke­industrie, Wochenschrift für Brauerei und Deutsche Essig-Industrie.

m) Die Glasbläserei. Ursprünglich ward eine Glasbläserei im Institut selbst betrieben, es waren thätig ein Glasbläsermeister, 2 Gesellen und Lehrlinge und ein Schlosser. Beschränkte Raumverhältnisse führten zur .Einrichtung der Hausindustrie. Die Meister wurden selbständig ge­macht; das Institut beschränkt sich nunmehr darauf, nach eigenen Modellen und Normalien sämmtliche für die Gährungsgewerbe not­wendigen Präzisions-Instrumente verschiedener Art hersteilen und diese durch einen Beamten prüfen zu lassen. Auch wird die Einrichtung von Betriebs-Laboratorien übernommen.

Eine besondere Abteilung bilden die praktischen Versuchs­anstalten, vier au der Zahl: a) Die Versuchs- und Lehrbrauerei mit Mälzerei, welche jährlich 4000 Zentner Gerste, 1800 Zentner Kauf- inalz verarbeitet und 9500 Hektoliter Bier erzeugt. Es werden iin regel- mässigen Geschäftsbetrieb hergestellt: Bundesbräu, ein malzreiches, braunes Bier und Hochschulbräu, ein hopfenaromatisches, leichtes Bier, alles wohlbekömmliche, solide Getränke, die sich im Preise etwas höher als die meist üblichen Konkurrenzbiere stellen und wohl nur deshalb noch nicht so verbreitet sind, als sie es verdienen dürften, b) Die