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Kleine Mitteilungen.
Kleine Mitteilungen.
Auszug aus Godofried Gvilielmi Leibnitii Collectanea Etymologica, illustrationi linguarum, veteris celticae, gerinnniae, gallieae, aliurmimve in- servientia. Hannoverae, Sumptibus Nicolai Foorsteri MDCCXVII. pag. 335: VI.
De Lingua winidorum luneburgensium, ex epistola Georg. Fried r. Mithofii. data Luckoviae d. 17. Maji 1691.
„Uff die erste Frage: ob sich in hiesiger Gegend woll Urnae sepulcrales finden, habe antworten sollen, dass dergleichen nicht wenig, sonderlich in der Gegend zwischen hier (Lückau) und Bergen, Dannenberg, Hitzacker, und zwar nach dem also genannten Dorf einwerts, anzutretlen sein. Und damit ad secundam quaestionem: ob sie in der Ebene oder in Hügeln gefunden werden, berichtet werde, so sein dieselbe meistentheils in den heiligten Örtern, nicht weit von den Wegen, eben nicht auf den Bergen, sondern in kleinen, und theils dem Augenschein nach gemachten Hügeln befindlich. Und auf die dritte Frage: Wie dieselbe beschaffen, zu antworten, folgender- massen eingerichtet, dass mitten in solchen kleinen Hügeln, etliche wenig Spaten tief, ein grosser runder Topf, worin etwa ein guter Eimer Wassers gegossen werden kann, eingegraben, welcher rund herum und hart bei dem Topfe, mit Feldsteinen gleich als eine Mauer verwahret und umfasset, und oben mit einem etwas breiten Feldsteine bedecket, und alles mit Sunde zu- gescharret und überschüttet; nahe aber dabei, und etwa einen Schritt oder 2, 3 davon, sein rund herum gar grosse Feldsteine, gleich als zur Zierde gesetzet, welche mit den spitzigen Enden empor stehen. In dergleichen Töpfen befinden sich einige Stücklein von verbrandton Knochen, Erde und Sand, welche mit Asche vermischet: Wie nicht allein die Einwohner des Dorfes Jeezell, als sie von einem kleinen Sandhügel die grossen Steine zu Untermaurung ihrer Häuser vor etlichen Jahren weggenommen, solches alles also befunden; sondern es hat auch vor gar wenig Jahren der Amts-Verwalter zu Bergen, als er etliche grosse Steine von dergleichen Hügeln an fahren lassen, und die. Leute einen solchen Topf gefunden, aber aus Unachtsamkeit zerbrochen, die Scherben vom Topfe, sammt etlichen verbrandten Knochen, dem allhiesigen Herrn Probst und mir vorgezeiget, welche auch der Herr Probst zu sich genommen; dahero um so viel weniger hieran zu zweifeln ist.“
Diese Notiz bezieht sich auf eine Gegend, die der am rechten Elbufer sich hinziehenden Westpriegnitz gerade gegenüber belegen ist. Pie archäologischen Verhältnisse sind auf beiden Elbufern für diese Periode die gleichen. Die Notiz ist, wie ersichtlich, aus einer alten Abhandlung Über die wendische Sprache in der Lüneburger Gegend entnommen. Man sprach von den Leichenbrandbestattungen damals schon, als von „Wenden-Friedhöfen“; soweit vorstehende Angaben aber erkennen lassen, handelt es sich um germanische Verhältnisse. (Aus den Sammelkästen des Märk. Prov..Museums.)
_ * F. Fr.
Bären, Auerochsen und Wildschweine in der Mark. Beim Durchstich des Schlossherges zu Burg im Spreewalde ist ein sehr grosser