B. Seiffert, Das Dominikanerkloster in Strausberg.
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in dem von ihm gegründeten Kloster Himmelpfort bei Lychen begraben ist: „Albertus — — sepultus in Lenynensi monasterio, pusten in Celi-Portam transfertur (a. d. 1300).“
Wo bleiben da also die vielen Markgrafen und Kurfürsten? — Sehnde, dass Berlitz nnzudeuten vergessen hat, was mit den 1787 nufgefundenen Kesten der (iebeine geschehen ist.
5. Die fürstlichen Gäste des Klosters.
Wie es sonst dem Kloster in der Zeit seines Bestehens ergangen ist, wie weit zumal kriegerische Drangsale, speziell im 14. und 15. Jahrhundert, auch das Kloster heimgesucht und t das fromme Stillleben der Kruder gestört haben, das wird wohl nie. mehr sich ergründen lassen. Im ganzen wird man jedoch annehmen dürfen, dass, weil alle Klöster mit ihren Insassen das Vorrecht der Unverletzlichkeit genossen und in der 'katholischen Zeit selbst der rohe Freibeuter und Strauchdieb, der wüste Landsknecht sich scheuten, die geweihten Räume durch gewaltsames Eindringen zu entheiligen oder sich an den Gottesleuten und dem Klostergut zu vergreifen, dass auch das hiesige Kloster weniger in Kriegsnöten zu leiden gehabt hat, als die Häuser und Bewohner der übrigen Stadt. Ferner war es schon durch seine günstige Lage am See, fernab von der Heerstrasse, viel geschützter, als die andern Stadtviertel; bei feindlichem Angriff und Sturm gelangte dorthin so leicht kein Pech- kranz oder feuriger Pfeil. Ausserdem waren die Brüder frei von allen den Lasten, Pflichten und Abgaben, die sonst das Kriegswesen von den andern Stadtbewohnern erforderte, frei von Kontributionen und Brandschatzungen, die von den unbarmherzigen Siegern späterhin oft unter den greulichsten Drohungen und Martern auch dem ärmsten Budenbesitzer abgezwackt wurden. Freilich, wo Menschenrecht und Fürstenschutz ein Ende hat, in Zeiten der Pestilenz, wenn „der schwarze Tod“ seinen grausigen Triumphzug durch deutsche Lande hielt, oder der Teuerung und Hungersnot, wenn Misswachs eintrat oder Gottes Segen durch schwere Unwetter vernichtet ward, da wird auch mancher Klosterbruder dahingerafft worden sein, ein Opfer seines Berufs.
Die Hauptabwechslung in dem Einerlei des Klosterlebens bildeten jedenfalls die fürstlichen Besuche, wenn „vnser gnädigster Herr ablager oder herberge hielt“, worüber das alte Stadtbuch interessante, ziemlich ausführliche Notizen enthält. Natürlich brachten diese Besuche Leben und Bewegung in die Stadtbewohner selbst sowohl als auch in die ganze Umgegend. Nicht nur Kat und Kloster und die Kitterbürtigen, welche in der Stadt ansässig waren, wetteiferten in dem Bestreben, des gnädigsten Herrn Huld und Gnade zu gewinnen, vielleicht auch ein Lehen für sich oder eine Anstellung im herrschaftlichen Dienst für einen
*) G. Sello, Forschungen z. Brand, u. preusch. Gesch. I, 128 = Riedel IV, 1, S. 16