Heft 
(1898) 7
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B. Seiffert, Das Dominikanerkloster in Strausberg.

jüngeren Familiensprössling: aus nah und fern strömten auch die Land­junker in die Stadt, uin teilzuiiehmen an allerhand Kurzweil uiul Festlichkeiten, die man den holten Gästen zu Ehren veranstaltete. Namentlich aber hei den Huldigungsreisen muss sich ein iiusserst reges Leben und Treiben entwickelt haben, denn allein das fürstliche Gefolge war dann schon höchst zahlreich und stattlich: geistliche mul weltliche Räte, Kanzler und Kauzleischreiber zum Entwerfen mul Ausfertigen der Pergamenturkunden, Hof- und Küchenmeister, Schenken und Weinmeister und der ganze grosse Tross der Dienerschaft.

Folgende aus Strausberg datierte Urkunden bezeugen den vorüber­gehenden Aufenthalt fürstlicher Personen:

Am 1. Januar 1306 verspricht Herrmann der Lange, ein Enkel Ottos III., Markgraf von Brandenburg und der Lausitz, Herr von Henne- berg, der Stadt und Bürgerschaft zu Guben ihre hergebrachten Rechte und Gerechtigkeiten. (Riedel II, 1 No. 337.)

Am b. Juli 1317 belehnt Waldemar, der letzte askanische Markgraf, presentibus nostris fidelibus Droysekino et Slotekino, nostre Curie Dapiferis, Petsekone de lossowe, Heinrico schenkone de schenken- dorpp, Ileinrieo de Rochowo, Conrado et Alberto de Clopezk, llenningn et Hermanno de wolcovve, Henri. Bothel, militibus, Euerardo in stolpp preposito, Joli. de kercowe et Hermanno de luchowe, nostre Curie Capellanis et Notariis e. a. f. die Schulzen zu Frankfurt a. Ö. mit dem Stadtgericht und am 7. Juli 1317 vor denselben Zeugen die Stadt Frankfurt mit dem Dorfe Boosseu. (Riedel I, 23, No. 18 und 19.)

Am 13. Januar 1321 bestätigt Rudolf, Herzog von Sachsen, die Gerechtsame der Stadt Müncheberg und gewährt den Einwohnern derselben, quod ab omni Thelonio deinceps in nostra Cinitate Strutzberch debent esse liberi et solnti; als Testes werden aufgezählt Dominus Nicolaus, prepositus in Bernowe, Otto et hinricus, pincerne de Schenken- dorph, lienning et hermaimus, dicti de wolkowe, hinricus de Slabern- dorph, Boldewin Trist, milites nostri et plures alij fide digni. Durch eine zweite Urkunde von gleichem Datum schenkt er derselben Stadt virgultum sive nemus Oopernitz. (Riedel 1, 20, S. 134 mul 135.)

Am 23. Oktober 1348 verweilte der falsche Waldemar auf seinem Rückzuge vor Ludwig dem Baiern in Strausberg und verpfändete dei Stadt Fürstenwalde, weil sie seine Schulden bezahlt habe, den Oderzoll zu Lebus. (Riedel I, 20, S. 214, No. 51.)

Am 18. Oktober 1350 versprechen Ludwig der Ältere, der Römer und Otto von Baiern den Markgrafen zu Meissen und deren Erben verschiedene Ortschaften u. a. (Riedel II, 2 No. 942 und 943) und erhalten deren Gegenverschreibung.

Am 6. November 1350 schenkt Ludwig von Baiern dem Rat von Eberswalde und den Provisoribus Sancti Spiritus das Patronatsrecht