Heft 
(1898) 7
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B. Seiffert, Das Dominikanerkloster in Strausberg.

der Stadt und Strausbergs Zugehörigkeit zum Münzbezirk Berlin. (Pg. 8 und Riedel I, 12 Strausberg No. 18.)

Im August 1402 hielt sich auch der magister ordinis generalis Praedicatorum, de observantia sacerrimae Theologiae lector mul des heiligen Apostolischen Stuhles Nuntius, Bruder Henning Quitzow, ein Vetter Dietrichs v. Quitzow, mehrere Tage im Kloster auf. Er war auf seiner Inspektionsreise von Wriezen gekommen, wo er die Satzungen der Mariengilde oder Bruderschaft der heiligen Jungfrau Maria, genannt vom Psalter, bestätigt hatte. Als anfangs September beim Ausbruch der Pommernfehde eine Belagerung Strausbergs drohte, verschaffte er sich unter Berufung auf sein Ordensgewand den Ausgang aus der Stadt und den freien Durchzug durch die feindlichen Heerhaufen und zog nach Müncheberg weiter.*)

Als 1412 Burggraf Friedrich von Nürnberg zum ersten Mal alsObrister vorweser in der Mark erschien, bestätigte er in Straus­berg am 27. Juli vorläufig die Freiheiten der Stadt und verlieh dem früher genannten Hermann Vorlaut ein Dritteil des Dorfes Garzin. (Pg. 10 und Riedel I, 12, Strausberg No. 22, sowie III, 1 No. 52.)

Am 22. Juli 1430 belehnte Markgraf Johannes, Friedrichs Sohn, der Alchymist genannt, den Strausberger Bürger Peter Schöne­beck mit 20 Hufen und dem Hofzu grossen Kenstorf, einer im Nord­osten der Stadt zwischen Wilkendorf und Klosterdorf belegenen Feld­mark, die 1486 in den Besitz Strausbergs überging, 1617 aber aus Not erst verpfändet und zuletzt 1660 wieder verkauft wurde.**) (Pg. 30. Riedel I, 12, Strausberg No. 40.)

Am 11. August 1441 liess sich Kurfürst Friedrich II. von Hohenzollern persönlich huldigen und bestätigte die Stadtprivilegien (Pg. 15 und Riedel I, 12, Strausberg No. 40), desgleichen am 18. Dezember 1471 Al brecht Achilles (Riedel III, 2, No. 54). (Joh. Ciceros Brief über die Bestätigung der Stadtprivilegien ist datiert Cöln a. d. Spree, d. 27. August 1486.)

Am 27. März 1499 Hessen sich Kurfürst Joachim I. und sein Bruder Albrecht, der sich später dem Dienst der Kirche widmete und als Kardinal - Erzbischof von Mainz und Magdeburg in der Reformationszeit eine bedeutende Rolle spielte, in Strausberg den Treueid leisten. (Pg. 19 und Riedel 1, 12, Strausberg No. 70.)

Von dieser Zeit an sind die Kurfürsten nicht mehr persönlich im Bande umlieigereist, um den Iluldigungseid entgegenzunehmen; Joachim II. schickte seinen Kanzler Dr. Ketwich na ch Strausberg, welcher am

*) Hist. pol. Beiträge und Kloden,Die Quitzows" Riedel I, 24, S. 462).

**) Vgl. des Verfassers Beitrag über die Feldmark Kensdorf, 1891.