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B. Seiffert, Das Dominikanerkloster in Strausberg.
Eine blawe hymell. korkappen, kastelle, Diaconrocke, Ein yeders mit zu berörunge sein Missgewandts.
5 grüne kasteln syeden tafft. 9 sieden kasteln, Bruhn, Blaw vnd allerley färbe durcheinander. Ein schwartze tamasthen kastel. Ein schwartze schamlodtt kastel.
Ein Schammetlath kastei mit einen guldin kreutze.
Ein Blawff tamatsthen kastei. Ein weisse Arnnisch korkappen.
Auch eine kahstel 2 Rocke von sulchen Arnisch vnd einerley behefftunge. Eine Gehell grüne syden kastei. 9 gewandt kasteln allerley färben.
Eine kasthe full Ballen von den Altarien. 1 silber wirockfat.
In des priors habitation hat man ihm gefundenn:
8 Bedden guedt vnd schlecht, 9 küssen, 2 par lachentucher, 6 Beckenne gross vnd klein, 21 Schottein gross vnd klein, 29 zenne Teller, 8 kannen gross: vnd klein, 2 eherne Grapen zimlich gross, 1 ehernen Tygell, 2 Bradtt Spiesse, 3 kessel grosse vnd klein, 1 Brawpfanne.
Von jerliclien Zinssen in zuheben:
4u 1/2 fl von 24 huffen zu Strausberck. 2 schock 46 gr vnd 4 ^ z wilmstorpff von dreien pauren vnd einen kosfsethen*) von wegen der von waldow, dem kloster vbergeben inzuhebenn. 15 schock hat Cristoffel Termo zu Brunow auff pacht. 33 goldt guldin seint bei Burgmeister Lintholt, dem kloster zustendich. 3 winspel melill, molnpacht in zu hebene von allen Parfüsssen, dem kloster vbergeben in der Gilstorffschen molne.“**) In demselben Jahre 1540 errichtete der Kurfürst mit der Landschaft, d. h. den Landständen, einen Vergleich, „inhalts welchem der Rath in jeder Stadt, was daselbst in den Klöstern und Kirchen befunden werden möchte, zu sich nehmen und zur Bezahlung der übernommenen kurfürstlichen Schulden verwenden, alsdann aber auch der Kirche solch Silber wieder erstatten sollten: weil indessen sothane Clöster dem Churfürsten anheim gefallen, so können die Räthe ohne Vorwissen Seiner Churfürstlichen Gnaden selbige der Geistlichkeit nicht wieder einräumen.***) So machten sich de nn im Jahre 1541 Bürgermeister Lintholt und Barss auf und „fürten dass silber hein keigen berlin“; ein gewisser Valtin Doring zahlte ihnen für die Mark weiss Silber 9 fl. 8 gr., für die Mark vergoldet Silber 11 fl.“f)
Auch aus der Kirche wurde eine Anzahl Silbersachen, wahrscheinlich jedoch nur solche, die im lutherischen Gottesdienst fortan keine Verwendung fanden, entnommen und für 32 fl. an den „goltzschmet Hans blehse zu Brandenburgk auf Exaudi (29. Mai)“ veräussert.
*) In der „vpbarung“ des Priors stehen 6 Namen.
**) Original im Archiv. (Riedel I, 12. Strausberg Nr. 92.
***) Perlitz cf. Fischbach a. a. O. S. 511.
f) Alle diese speziellen Angaben und Ausdrücke sind dem alten Stadtbuche entnommen.