B. Seiffert, Die Orbede der Stadt Strausberg.
177
Dip beiden letzten Briefe begleitete eine nochmalige letzte Aulforderung der Karthäuser zur vollen Zahlungsleistung, damit die Sache ohne gerichtliche Hülfe erledigt würde:
fi. Brief des Konvents an den Rat. 27. Dezember 1528.
„In Gristo Jesu. Unsser alle othmodige gebedt tzu voren und „willigen berethcn denst tzu allen tzyden Ersainen wysen uude vorsichtige „herrn upff unsess gnedigesten heren korforsten brelf und eui'ess Ersamen „Rathess im jungesten an unss ghesanth habe ich uth befele unssess „Conventess ew gheantwerdet dar gy ane tzwyffel unse menynghe wol „haben uth vorstan, hedden unss ock wol vonneneth dass gy up den „bestemineden rechtaeh solden haben irschenen vor unsess g. h. k. ff. „gherichte klaghe unde antwerdt anghehoret und ghebenn dess nu fso nycht „ghescheen ist Der weghen ist unser vulmechtigher dar thu stede „gheforderth worden, up dass nyge tzu Suppliciren an unsern G. h. C. „ff. welche Supplicacion unser G. h. rnyth syner C. ff. g. breff an eu „ghescreben wyr by unsem bathen eu schicken Ist der weghen unser „alle begheren gy willen unss nach unsess g. h. willen unde schryben „betalunghe tlion, up dass wyr nicht werden vororsachetht eu myt „gheystlichen offte werlichen rechte zu vorvorderende und antzuklagende „hyr werde gy ane tzwyfel wol tzu trachten hyr rnyth gade ewichlichen „beffalen Amen Datum utz unsem Closter am Daghe Johanniss Ewang. „anno d. 28. Pater Arnolduss prior und Gantze voisamelynge des Cart- „huser Closterss vor franckenford. — “
Wohl oder übel haben sich die Strausberger Ratsherrn in das Unvermeidliche fügen müssen; die Jahrgänge 1530 bis 1534 incl. des ältesten Stadtbuches enthalten immer als ersten Ausgabetitel: „den carthussern tho franckenford“ 2 Posten von je 17 Schock mit dem Zusatz: „vnd dit ist die orbede“.*) Das Geld wurde den Herren Karthäusern — sie heissen auch die „Bierherren“ — in einem „penningsack“ oder „budel“ übersandt, auch gelegentlich durch einen nach Frankfurt zum Markt gereisten Bürgermeister übermittelt; zweimal, 1532 und 1534, „vernugt“ der Rat seinen „Census“ mit einem Pferde, das einemal für 20, 1/ 2 Schock das andremal für 17 Schock gerechnet.
Zwei Quittungen haben sich aus diesen Jahren erhalten:
1. „Ich brother Arnolduss prior der Carthuss (vor francken- „forth upff der) Oder, Bekenne inne unnd rnyth desser meyner eghen- „hanscrifft, Dass ich van deme Rathe tzu Strutzebergh habe ent- „fanghen 17 schoch orbode unsess Closterss jarliche tzynnze up johanniss
*) Bei dem 2. Ausgabetitel „den Mansionarien tho lubus“ 6 Schock steht: „ist ock orbede“.