192 Robert Mielke, Bericht über das l’rnenfeld bei Nichel.
Ton der dritten Urne sind nur Reste vorhanden; sie hissen auf eine der vorigen ähnliche Form schliessen. Durch die Schärfe der stellenweis überraschend guten Linien- und Tupfenverzierungen fallen einzelne Bruchstücke
auf (Abb. 5 u. 6). Ausser diesen Funden sind noch an zwei Stellen Brandherde (B1 und B2) freigelegt worden, die aber nur geschwärzte Steine enthielten. Später wurde von dem Unterzeichneten noch eine dritte Stelle (B3) gefunden, deren angekohlte Steine auf einen Brandherd schliessen lassen können, wenn sie nicht von anderen Stellen dahin verschleppt worden sind.
Mit Hülfe des Büdners Heese begann der Unterzeichnete die Untersuchung des Terrains durch Graben an zwei verschiedenen Stellen. Die in Betracht kommende Rodung, „die drei Ruten“, besteht aus einer viereckigen 360 Schritt laugen und 40 Schritt breiten, unmittelbar dem von Nichel durch das Holz nach Treuenbrietzen zu führenden Fusswege, begleitenden Lichtung, deren Längsrichtung von N.W. nach S.O. geht. Ton der höheren Mitte senkten sich beide Enden leicht ab; an dieser etwas erhöhten Stelle sind die beschriebenen Urnen gefunden, hier wurde auch der Spaten zuerst angesetzt. Ein Absuchen nach Steinpackungen war nicht ratsam, weil der ganze, aus einem grobkörnigen, rötlichen Kies bestehende Boden mit faustgrossen, natürlich gelagerten Steinen durchsetzt war.
Bald kam eine Urne zum Vorschein (Abb. 4). Sie stand wie auch die übrigen wenig tief — etwa von einer 50 cm starken Erdschicht bedeckt; leider konnte sie, da sie von einer Wurzel durchwachsen war, nicht ganz gehoben werden, doch war es möglich ihre Form vor dem Herausnelunen zu skizzieren.
Am oberen Teil zogen sich 5 parallele Reifen um dieselbe herum, unter denen je 6 Tupfen in Abständen angeordnet waren.
Sie war mit einem gänzlich zerbrochenen Gefäss bedeckt, von dem ein Henkelstück gut erhalten ist. Der Inhalt bestand nur aus Leichenbrand ohne irgend eine Beigabe.
Unmittelbar angelehnt stand ein flacher Stein, ein kleinerer auf der entgegengesetzten oberen Seite, und in weiteren Abständen lagen 3 kleinere und ein grösserer. Eine weitere Vorschein.
Urne No 4 .