Heft 
(1898) 7
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Fischerei der Provinz Brandenburg.

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ein Hecht von 1 m 28 cm Länge und ca. 50 Pfund Gewicht gefangen, auf 100 Jahr alt geschützt. Da ein derartiger Fisch viele Jahre auf einer Stelle sitzt und nur beim Raub sich bewegt, so hatte sich auf dem Kücken und Kopf des Veteranen ein breiter, dunkler Streifen von Moos gebildet.

(Schorer's Fam.-Blatt No. 14. 1891. S. 224.)

12. Zur Sterletfrage wird uns von einem augenblicklich in Pozzuoli bei Neapel weilenden Freunde unseres Blattes folgendes geschrieben: über die Fortpflanzungsfähigkeit des Sterlets in unseren Gewässern, event. Uber die Lebensfähigkeit dieses kostbaren Fisches in einem Landsee, dürfte hier leicht Auskunft zu erlangen sein. In den 20er Jahren, oder im Anfang der 30er wurde vom Kaiser Nikolaus dem König Friedrich Wilhelm III. eine Sendung lebender Sterlets durch ein Schiff nach Stettin zugängig gemacht. Diese Fische wurden in den Mönchkolk-See gesetzt, der im Kreise Greifen­hagen beim Dorfe Wohin, Oberförsterei Klütz, liegt. In den 40 er Jahren wohnte einer meiner Freunde, dem ich diese Einzelheiten verdanke, einer Befischung des Sees bei, die unter Aufsicht einiger Regierungsbeamten aus Stettin durch den Fischer Laade bewirkt wurde. Das Ergebnis war ein gutes, doch wurden nur grosse, augenscheinlich alte Fische gefunden.

(Berl. Tagebl. 6. April 1888.)

13. Barbe, Barbus fluviatilis Agassiz Rogen giftig. Freienwalde a. O., 4. April. (Priv.-Mitt.) Der Rogen der sonst schmackhaften und leicht ver­daulichen Barbe zeigt sehr häufig giftige Wirkungen. So ist hier kürzlich wieder ein Fall vorgekommen, wo infolge solchen Rogengenusses vier Stunden nachher sich furchtbares Erbrechen einstellte. (Voss. Ztg. 5. 4. 1887.)

14. Über eine sichere Fischangel mitZauberkraft vgl. Zeitschrift Der Bär*. XIII. 1887. S. 281.

15. Über Berliner Fische und deren Fang enthält die Nat. Ztg. vom 21. Okt. 1883 einen interessanten Artikel.

16. Um den Fischbestand zu vermehren sind von dem Fischermeister Mahnkopf in Spandau in der vorletzten Woche im Tegeler See und in der Oberhavel etwa nd 5 1 /2 Zentner junge Zander im Gewicht bis zu ein Pfund u etwa 15 000 Stück Karpfen bis zu 1/2 Pfund ausgesetzt worden. In den Rheinsberger Seen ist von Herrn Mahnkopf mit dem Aussetzen von Fischen der beste Erfolg erzielt worden; es haben Zander, welche vor 3 Jahren etwa 1 1/2 Pfund wogen, jetzt bereits ein Gewicht bis zu 8 Pfund erreicht.

(B. T.-Bl. 30. 1. 1884.)

17. Das Angeln in der Spree ist immer noch eine gewinnbringende Beschäftigung. Ein sonst wenig vom Glück begünstigter Angler fing dieser Tage einen fünfpfündigen Blei auf dem Flossholz gegenüber dem Eier­häuschen. Pis bedurfte der Hilfe eines zweiten Anglers, um den mächtigen, fast einen Fuss breiten Fisch mit dem Käscher herauszuheben. Das Angeln hat seine Kunst. Man schüttet weissen Sand auf den Grund und darauf gekochte Erbsen, Reis, Gerste u. s. w. zum Anfüttern. Der Angler muss früh um 3 Uhr etwa aufstehen, denn nach 7 Uhr ist wenig mehr zu machen. Bei Regen und Wind sind die Aussichten geringe, nach dem Regen gute. Für jede Art Fische hat er seine besonderen Köder und seine besonderen Angeln. Auf gewisse Fische angelt er nur zu gewissen Jahreszeiten. Zum