in Rixdorf.
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bei uns durch Süsswasser gebildeten Ablagerungen entstanden sind, angehörig.
Wir kommen nun zu den in den Rixdorfer und Britzer Interglaciar- Resten gefundenen Gebeinresten von Landsäugetieren, von denen Herr Körner eine hübsche Auswahl getroffen hat. In Betracht kommen drei Arten des Elefanten,*) 2 Nashörner (Rhinoceros tichorhinus und R. merckii), das Wildpferd (Erjuus caballus L. fossilis),**) der Ur (Bos primigenius) und der Auerochs oder Wisent (Bos priscus),***) das Elen oder Elch (Cervus alces,****) zwei Rentier- Arten, das grönländische Caribu (Rangifer groenlandicus) und das gewöhnliche Rentier (R. tarandus),f) der Rothirsch (Cervus elaphus), der Riesenhirsch (Megaceros hibernicus),ff) der Moschusochs (Ovibos moschatus),fft) der Wolf (Canis lupus fossilis) und der Bär (Ursus spec.)ffff)
Homo sapiens fossilis, der Mensch fehlt. Sie sehen allerdings auch den Schädel eines bejahrten Mannes und einzelne menschliche Beinknochen, morsch und brüchig, nicht eigentlich fossil und mine- ralisiert wie die vorgedachten Knochen, von der Körnerschen Kiesgrube ausgelegt. Ich sage absichtlich „von“, nicht „aus“ der Grube. Meine
*) Elephas antiquus Falc., Elephas trogontherii Falc. und Elephas primigenius, das eigentliche Mammuth. Abgesehen von den Zähnen, werden die Skelettreste dieser 3 Elefantenarten von den Palaeontologen noch immer nicht ge nfigend scharf unterschieden. Vgl. Brandenburgia IV. 163.
**) Vgl. z. B. A. Nehring: lieber diluviale und praehistorische
Pferde Europas. Sitz.-Ber der Ges. naturf. Freunde zu Berlin, 15. Jan. 1884.
***) Vergl. z. B. A. Nehring: Die Verschiedenheit von Bison und Ur und die Herberstainschen Original-Holzschnitte des Ur und des Bison In „Wild und Hund“. Berlin II, Jahrg. 1896, S. 1—6 u. f., 611—613.
♦***) Ein Schädelstück mit 2 Geweihstangen eines jungen Elchs darauf hatte Herr Fr. Körner ausgestellt. Altalluvial und neualluvial kommt Elch in und bei Berlin nicht selten vor.
f) Dames: Rentierreste von Rixdorf, Sitzungsber. der Ges. naturf. Freunde 18. März 1884. Das grönländische Ren bei uns vielleicht die Urform, das gewöhn!. Ren später.
ff) Unter den Knochenfunden der Interglaciärsande der Mark, z. B. bei Hohen Saathen nicht selten. Vgl. über Cervus megaceros oder euryceros. Dames in Z. d. D. geol. Ges. 1875, Bd. XXVII, S. 481.
fff) Über den vielbesprochenen Moschusochsschädel im Kreuzberg. Lossen a. a. 0. 927, 985, 986.
ffff) Ein Unterkiefer vom Wolf von Rixdorf im Kgl. Museum. — „Wenn man die diluviale Säugetierfauna der Rixdorfer Sandgruben in Bezug auf Häufigkeit resp. Seltenheit ihrer verschiedenen Mitglieder prüft, so lässt sich leicht feststellen, dass die bei weitem häufigsten Tiere Elephas primigenius, Tichorhinus anti- quitatis und Equus sp. sind, dass dann Wiederkäuer, wie Bos primigenius und Bison priscus, unter den Hirschen Cervus alces, elephas, Tarandus folgen, und dass neben diesen in mehreren z. t. zahlreichen Skelettresten gefundenen eine Reihe sehr seltener (ja jedes bis jetzt überhaupt nur durch einen einzelnen Zahn oder