Heft 
(1898) 7
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in Rixdorf.

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es vorbehalteil, auf die geschichtliche Entwicklung derselben im allge­meinen, und die der Rixdorfer Anstalt im besonderen, sowie über die Bedeutung dieser hochmonumentalen Kunst für die Ausschmückung unserer Bauwerke des Näheren einzugehen.

Nur kurz seien hier noch einige Arbeiten angeführt, die in der Rixdorfer Austalt augenblicklich in Arbeit befindlich, bezw. in letzter Zeit daselbst ausgeführt sind. Zunächst die nach Entwürfen des Malers Oetken herzustellende reiche Mosaikausschmückung des Altars für Maria-Laach, eine Stiftung des Kaisers; ein reicher figürlicher Fries für ein Weinzimmer in Dresden; eine Madonna für Frankfurt a. O.; ein Altarbild (das Abendmahl in Einmaus) sowie ein Portalfeld für die Kirche in Ottensen; Wappendarstellungen an den Portalen der neuen Elbbrücke in Harburg; je ein Christusbild für die Erlöserkirche zu Jerusalem und für die evangelische Kirche zu Bethlehem; ein reicher figürlicher Fries an der FasSade des Hauses Friedrichstr. und Ros- marinstr. Ecke etc. etc. Ganz besonders aber möchten wir noch hervor­heben das halbvollendete Portrait Kaiser Wilhelms II. nach einem Ge­mälde von Prof. Max Koner, welches eine so vollendete Durchbildung in Form und Farbe zeigt, dass mau billig darüber erstaunen muss, was menschlicher Fleiss und Kunstsinn aus dem spröden Material hervor­zubringen vermag.

Dem diesmaligen Hefte ist durch besondere Liebenswürdigkeit je eine Lichtdruck-Reproduktion einer in der Rixdorfer Anstalt aus­geführten Mosaikarbeit beigefügt, welche zur näheren Orientierung über die Technik und deren Wirkung wesentlich beitragen dürfte. Ent­nommen ist die Tafel einem von der Firma herausgegebenen Pracht­werk, betitelt:Deutsche Glas-Mosaik-Gesellschaft Puhl & Wagner, Rixdorf, Berliner Strasse 7/8. Den Freunden und Förderern der musivischen Kunst gewidmet. Rixdorf 1897. 27 Tafeln und 14 S. Text. Fol.

Den Schluss des heutigen Ausfluges nach Rixdorf bildete eine Be­sichtigung der daselbst an der Lessing-Strasse belegenen grossartigen Vereinsbrauerei. Die erschienenen Damen und Herren wurden zunächst in die Flaschenbier-Abteilung geführt; hier wurden die Flasclien- spülapparate und Flaschenfüllmaschinen besichtigt. Interesse erweckte es, dass die Flaschen mittels Druckregler direkt aus den im Keller lagernden grossen Lagerfässern ohne Zutritt der Luft und daher ohne Kohlensäureverlust gefüllt werden. 7 500 000 Flaschen, gefüllt mit Berliner Kindl, Spalterbräu, Johanniterbräu und hellem Lagerbier ver­kauft die Vereinsbrauerei jährlich, während der Gesamtabsatz in Fass­und Flaschenbier im laufenden Jahre sich auf 180 000 Hect. stellen wird.

Es wurden weiter besichtigt die Einrichtungen der Fasspicherei und Fasswäscherei, sodann gings 80 Stufen hinab in die unterirdischen Lager-