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W. Hartwig:
III. Cladocera.
11. Bosmina coregoni Lilljeborgi G. O. Sars (1802) = Bos- mina Lilljeborgii G. 0. Sars (1862) = Bosm. rotunda Schüdler (1866).
Diese Form von Bosm. coregoni fand ich am 26. 7. 97 im Mohriner See (Neumark) limnetisch in einer Tiefe von 30—40 m; sie war dort nicht gerade häufig. Nach der Oberfläche zu näherten sich die Stücke mehr der typischen Form Bosm. coregoni Baird. Mit ihr zusammen fand ich die Form Bosm. coregoni rotunda Schödler vor.
Schon in der „Zeitschr. f. Fischerei“, 5. Jahrg. 3/4. lieft, habe ich Bosm. rotunda Schödler und Bosm. Lilljeborgii G. O. Sars zusammengezogen. Die Unterschiede zwischen beiden Formen sind eigentlich nur die, dass Bosm. Lilljeborgii eine scharfe hintere untere Schalenecke, die dazu noch ein klein wenig nach unten geneigt ist, besitzt; was bei Bosm. rotunda nicht der Fall ist, welch letztere hier vielmehr abgerundet ist. Nun wechselt diese hintere untere Schalenecke aber bezüglich der Form recht sehr; was man leicht beobachten kann, wenn man reichliches Material besitzt. Es gehen also beide Formen in einander und in Bosm. coregoni Baird über; mithin ist ihre Artberechtigung nicht aufrecht zu erhalten.
12. Macrothrix serricaudata Daday (1888).
Diese gute von Daday aufgestellte Species erbeutete ich am 24. 6. 98 das erstemal in unserer Provinz, und zwar an der von mir schon so oft genannten Brücke am Nordende des Grunewaldsees; es war ein Weibchen mit einem Ei im Brutrauine. Am 30. 6. 98 erbeutete ich daselbst vier Weibchen, am 20. 7. 98 nochmals 2 Weibchen mit 4 und 6 Embryonen und zum letztenmäle am 11. 8. 98 ein Weibchen mit 5 Eiern im Brutraume. Es ist die grösste europäische Macrothrix-Species, denn sie erreicht eine Länge von 1 mm. Diese Art wurde bis jetzt ausschliesslich in Ungarn gefunden, und zwar fand Daday nur Weibchen. Auch mir blieb das Männchen unbekannt.
13. Streblocerus serricaudatus (S. Fischer): 1849 = Strebloc. serricaudatus Hellicli (1877) = Strebloc. serricaudatus Stingelin (1895).
Am 24. 6. 98 fand ich im Fenn am Nordende des Grunewaldsees von diesem kleinen Lyncodaphniden ein einziges Weibchen mit 2 Eiern im Brutrauine; trotz emsigen Suchens erbeutete ich später an derselben Stelle nie wieder ein Stück.
14. Alonopsis latissima Kurz (1874) = Alona angusticaudata Hudendorff (1876) = Alonopsis latissima Stingelin (1895).
Am 30. 7. 97 konnte ich diese Art nach einem weiblichen Exemplare feststellen, welches mit anderen Entomostraken Dr. W. Weltner schon am 3. 8. 87 im Grunewald gesammelt hatte. Am 11. 8. 98 erbeutete ich das winzige Tierchen häufig an der Westseite der Brücke,