Heft 
(1898) 7
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P. Schmidt:

Ritter als Zeuge Otto randewici dictus de nova civitate Magdeburg ge­nannt. Der Erzbischof Burcliard verfügte 1301 über Güter, welche Johannes von Plothe abgetreten hat: sic contulimus Tlenningho de Bar- deleue, Ottoni Randewici et Ottoni de Wulue militibus ad mauus der Grafen Busso und Ulrich von Lindow (Riedel, A. XXIV, 341 b). Genau so würde in der Zauche die heutige Sprechweise ein Glied dieser Familie Otto Randewigs nennen. Lässt sich vermuten, dass der erste Randewig einen Lehenssitz in Belzig gehabt haben wird, so weisen spätere Nachrichten eine Begüterung in der Zauche nach. 1409 be­stätigt Günther Randowich den Verkauf von 20 Scheffel Korn auf dem Hagen in Treuenbrietzen, den sein Untersasse aus dem Geschlechte der Krappe (dem Melanclithons Frau entstammte) mit der Eiendengilde ab­geschlossen hatte, entsagte seinen Rechten daran, die er von seinem Vater Fritze Rade wich ererbt hatte, und Hess sein Siegel anhängen. (Riedel A. IX, 399.) Ein Siegel hängt der Urkunde nicht an. 1439 setzte Friedrich der Junge der Urbaren Anna, unsers lieben getruwen Günther Randewigs Elichen Husfrowen auf Antrag zum Leibgedinge aus: in Treuenbrietzen insgesammt 1 Wspl. Roggen 1 Wspl. Hafer, in Zauchwitz auf verschiedenen Höfen, namentlich Meistorfs und Mulleks, dasselbe, dann in Stücken 1 Wspl. Roggen, und gab ihr zum Einweiser Hans von Thümen (Riedel A, IX, 416). Das sind also so viel wie vier Wispel Hartkorn. Ein Leibgedingesbrief 1571 setzte der Erbaren Elisabeth von Thümen, Ludwigs von Uchteritz Hausfrau fünftehalb Wispel Kornhebungen halb Roggen, halb Gerste aus. Eine obrigkeit­liche Stellung hatte Hans von Thümen in Brandenburg nicht, es drücken sich also in seiner Stellung als Vertrauensmann des Randewig und seiner Hausfrau nachbarliche Beziehungen aus. Da er in Blankensee gesessen war, wird Zauchwitz auch damals schon, wie sicher in späterer Zeit, Randewigs Familiensitz gewesen sein. Eine Gewissheit giebt es bis jetzt dafür nicht, da im Landbuch der Name Rantwich nur einmal als Vorbesitzers einer Rente im Dorfe Schönefeld bei Beelitz genannt ist (Ausg. von Fidicin S. 117), Aber das Schossregister 1481 meldet unter Zauchwitz: dar heth Randwig II hülfen, getfen XI gr. to schatt (1. c. S. 313).

Welcher der vier Freihöfe, die im Landbuch in Zauchwitz auf­gezählt sind, dürfte gemeint sein? Enderlin hatte vier Hufen, Korwitz zwei, Nickel Czuchwitz vier, filii Brandwichs habent VIII ad curiam, quos locaverunt. Zunächst scheidet das Lehnschulzengut, noch heute mit vier Hufen ausgestattet, aus, das damals Nickel Czuchwitz besessen haben dürfte, da Enderlin einem bekannten Adelsgeschlecht angehörte. Fidicin hat gemeint, dass das umfangreichste Lehen von 8 Hufen ein­gegangen ist, weil 1481 im Schossregister nur noch der Vierhüfner Eidmann Bade neben dem Zw'eihüfner aufgeführt, ist. Mit dem Namen