Kleine Mitteilungen,
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bezeichnet, ist von der trigonometrischen Abteilung der Landesaufnahme an dem Nordpfeiler der Sternwarte in monumentaler Weise angebracht. Der Punkt ist durch den Nullstrich einer 20 Centimeterskala aus Emailleglas am Kopfende eines in den Pfeiler eingemauerten Syenitbalkens bezeichnet; die Skala ist für gewöhnlich durch eine Bronzethür gegen aussen abgeschlossen.
Die Höhenangaben einzelner Punkte, die sich als Nivellementsergebnisse darstellen, bezeichnen die Zahl der Meter über dem Normalnullpunkt, der sich also 37 Meter unter dem Normalhöhenpunkt an der Sternwarte befindet, Uns interessieren folgende Höhenpunkte Berlins. Die östliche Ecke des Eriedrichshains befindet sich 49.764 Meter über dem Normalnullpunkt, den wir bereits als den preussischen Landeshorizont bezeichnet haben. Die Frankfurter Allee liegt 37.065 Meter, das Steuergebäude am Rollkruge bei Rixdorf 36.827, das Stcuergebäude am Kreuzberge 53.243 Meter über Normalnull. Die Nordseite des grossen Sterns im Tiergarten befindet sich 33.801, die Marienkirche (Westseite) 35.693, der Humboldthain (an der Nordseite der Grenzstrasse 45.700, die Stralsunderstrasse (östliche Ecke der Promenade) 46.702, die Gasanstalt an der Danzigerstrasse 44.908 über Normalnull. Der niedrigste Punkt Berlins befindet sich bei Schloss Bellevue (33.081), der höchste, abgesehen vom Kreuzberg selbst, am Steuergebäude auf dem Kreuzberg, das, wie bereits bemerkt, 53.243 Meter über Normalnull liegt. Der grösste Höhenunterschied in Berlin beträgt mithin nur 20.162 Meter.
Wir lassen hier noch einige Höhenangaben aus der Umgebung Berlins und aus der Provinz folgen: Weissensee (Gasthof zum alten Meilenstein) 59.157, Hoppegarten (Schule) 51.148, Herzfelde (Post) 51.695, Charlottenburg (königliches Schloss) 35.136, Spandau (Amtsgericht) 35.154, Wannsee (Bahnhof) 41.705, Eberswalde (Bahnhof) 23.297, Chorin (Bahnhof) 53.003 Meter über Normalnull. Aus „Nivellementsergebnisse in Brandenburg“ 1898 (E. S. Mittler & Sohn, Verlag, Berlin.)
Armenius, nicht Arminius. Wie hiess der „Befreier Deutschlands"? Liberator haud dubie Germaniae — diese ehrende Bezeichnung erhält bei dem römischen Geschichtsschreiber Tacitus der Mann, den wir nach der Überlieferung des Altertums Arminius zu nennen pflegen. Was dieser Name eigentlich bedeute, darüber herrscht bei den Gelehrten keine Einigkeit; nur darüber ist kein Zweifel mehr, dass er mit dem deutschen Hermann nichts zu thun hat. Da Arminius nach dem Zeugnis des Vellejus Paterculus der ihn persönlich gekannt zu haben scheint, römisches Bürgerrecht und römischen Ritterrang besass, so hat man neuerdings in seinem Namen den der römischen gens Arminia zu erkennen geglaubt, den er durch Adoption zugleich mit seinem Rittertitel erhalten habe. Gegen diese Annahme hat sich E. Hübner mit Recht erklärt; er selbst behauptet, dass Arminius der vielleicht aus dem einheimischen Namen willkürlich zurechtgemachte Beiname des Cheruskerfürsten war. Man hat nun Arminius aus dem Deutschen zu erklären versucht: Ar-meini „Adlergesinnt“, Ermin Kurz-