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7. (5. ausserordentl.) Versammlung des VII. Vercinsjahres.
völlig im Unklaren. Nach der allgemeinen Ansicht ist Julie von Voss vor dem Altar der Kirche in Buch bestattet und auch Fontane hat bei seinem Besuch eine Einsenkung im Fussboden gesehen, als ob dort eine Grabtafel hätte eingefügt werden sollen. Diese Einsenkung ist seit der Renovation im Jahre 1891 verschwunden. Nachgrabungen, welche bei dieser Gelegenheit — freilich ohne Wissen des Grafen — stattgefunden haben, sollen nichts Definitives, keine Knochen oder Sargteile zu Tage gefördert haben. Das Bücher Kirchenbuch enthält ausser Angabe des Geburts- und Todestages und der Ankunft der Leiche in Buch nichts weiter über Julie von Voss. Es ist also sehr leicht möglich, dass die Leiche an anderer Stelle beigesetzt ist, vielleicht im Parke unter dem Denkstein, der Abschiedsgruss Vale lässt diese Annahme sehr wohl möglich erscheinen.
Der weitere Spaziergang durch den Park und die sich anschliessende Fasanerie zeigte den Teilnehmern der Wanderfahrt die mannigfachen Schönheiten der Besitzung. Besonders fanden die herrlichen Baumgruppen, die ausgesucht schönen Exemplare einiger Tannen, Eichen, Buchen und Rüstern, vor allem aber eine wildwachsende Eibe gebührende Anerkennung. Diese Fabe, welche im Fasaneriegarten steht, ist anscheinend ein männliches Exemplar, da sie keine Früchte trug, und dürfte auf ein Alter von 500—600 Jahre zurückblicken. Sie kann sich also den im Herrenhausgarten zu Berlin befindlichen Veteranen getrost an die Seite stellen; bei dem abgelegenen, versteckten Standort des Baumes ist erklärlich, dass er bisher noch nicht bekannt gewesen ist.
Nach dem Besuch des Parks schritt man die Dorfstrasse zurück nach dem Bahnhofe zu, von wo aus die Rückfahrt nach Berlin gegen 8 Uhr erfolgte. In Berlin blieben die Teilnehmer im „ Kuhstall “ in der Invalidenstrasse noch eine Zeit beisammen.
Herzlicher Dank sei zum Schluss Herrn Pastor Zillessen und Herrn Geheimrat Bluth für die Überlassung der Cliches zu diesem Aufsatz ausgesprochen.
Die wilde Eibe in der Buchschen Fasanerie.
Gar nicht von der Douglastanne Californiens, wohl dem raschwüchsigsten aller unser Klima ertragender Nadelhölzer zu reden, so ist es Thatsache, dass selbst unsere heimische Fichte in weniger als fünfundzwanzig Jahren eine Höhe erreichen kann, zu der es die Eibe kaum in zwei bis drei Jahrhunderten bringt. So langsame Entwicklung darf ällein schon als Kennzeichen einer überaus edlen und eigentümlichen Natur der Baumart gelten, welcher sie angehört, und muss demgemäss, als solche, Interesse erwecken. Eng damit verbunden und folgerichtig daraus abzuleiten erscheint die äusserst, schwache Widerstandskraft des Taxus Knltureiuflüssen gegenüber. Vor diesen, auch wo sie sich ihm