254
8. (6. ausserordentl.) Versammlung des VII. Vereinsjahres.
schmeichelnd mit der Hand berühren zu dürfen. Wiederum ein Beispiel dafür, wie adeliger Besitz so manches schonend zu erhalten geeignet war, was unter rauherem Antasten von bäuerlicher Hand wohl längst verschwunden wäre. Bald werden diesem Taxus die Rieselfelder unsrer Stadtgemeinde nahe auf den Leib rücken. Möge ihm, sowie dem herrlichen Park von Buch der gleiche Schutz, wie einst unter den Röbels und Voss, gesichert bleiben.
Der Staminumfang des in Vorstehendem konstatierten Eibenbaums beträgt, nach einer Messung des Herrn Maurer, in Brusthöhe 88 Centi- meter. Die Höhe desselben darf vorläufig — denn längeres Verweilen bei der Seltenheit war diesmal nicht vergönnt — auf ca. 25 Fuss abgeschätzt werden. Nichtvorhandensein von Früchten lässt auf männliches Geschlecht scliliessen. Carl Bolle.
8. (6. ausserordentliche) Versammlung des VII. Vereinsjahres.
Sonnabend, den 10. September 1898.
Wanderfahrt nach Steglitz.
Nach einem kurzen Aufenthalt im Garten des Wirtshauses Albrechtshot begab sich die zahlreich besuchte Versammlung nach dem neu erbauten Rathaus, dessen Besichtigung die erste Nummer des Programms bildete. Hier richtete im Empfangszimmer der zweite Vorsitzende, Herr Geh. Rat Friedei, eine kurze Ansprache an die Erschienenen, in der er auf das eigenartige nachbarliche Verhältnis von Steglitz zu Berlin hinwies. Eigenartig, insofern dem Anschein nach der überwiegende Teil der Bevölkerung des Vororts aus Berlinern bestehe, d. h. Männern, die ihre Beschäftigung und ihren Erwerb in Berlin haben, denen jedoch die Natur ihrer Thätig- keit gestatte, abseits von dem Lärm der Grossstadt in dem ruhigen und behaglichen Steglitz zu wohnen. In dieser Beziehung wäre es interessant zu wissen, wie es mit den Bewohnern des Vorots nach ihrer Beschäftigungsweise stehe, wie die Berufsarten in der Einwohnerschaft prozentualiter vertreten seien.
In seiner sich daran anschliessenden Ansprache ging der Orts- und Amtsvorsteher, Herr Bürgermeister Zimmermann, auf diesen Gesichtspunkt sogleich ein, wie seine im folgenden abgedruckten Worte bekunden. Herr Zimmermann sagte:
„Ich danke Ihnen für das durch Ihr freundliches Erscheinen unserem Ort gewidmete Interesse und beehre mich, Ihnen in unserem neuen Rat-