Heft 
(1898) 7
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9. (7. ausserordentl.) Versammlung des VII. Vereinsjahres.

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wertig zuriickgewiesen. Der Vortragende zeigte ferner, in welcher Weise das Serum auf Sterilität geprüft wird, welche ein Erfordernis eines guten Präparates ist. Weiter erwähnte der Vortragende, dass jetzt auch das Tetanus-Heilserum einer staatlichen Kontrolle unterzogen wird, und dass auch andere Bakterienprodukte, wie Tuberkulin, dem­nächst dem Institute zur staatlichen Prüfung überwiesen werden sollen.

Zum Schluss zeigte Herr Dönitz noch einige der wichtigsten Apparate," wie Sterilisationsschränke und Brutofen mit den in ihnen gezüchteten Kulturen und bedauerte, dass er die Gäste nicht in schöneren Räumen hätte empfangen können, da das Institut nur provisorisch in Steglitz untergebracht ist und erst nach Fertigstellung des Neubaues in Frank­furt a. M. würdigere Räume erhalten wird.

Im Schlosspark vereinigten sich wieder die beiden Parteien und in der üblichen zwanglosen Weise blieben die Teilnehmer in guter Stimmung noch einige Stunden beisammen.

9. (7. ausserordentliche) Versammlung des VII. Vereinsjahres

Mittwoch, den 14. September 1898, nachmittags im Kgl. Institut für Gährungsgewerbe und Stärkefabrikation in Berlin N, Seestrasse, Ecke Torfstrasse.

An Stelle des behinderten Vorstehers des Instituts, Geheimen Regierungsrats Professor Dr. M. Delbrück empfing Herr Pro­fessor Dr. Wittelshöf er die Teilnehmer.

Herr Geheimrat Friedei als II. Vorsitzender leitete die Ver­sammlung ungefähr mit folgenden Worten ein. Obwohl die Beschäfti­gung mit der Heimatkunde von selbst zu örtlichen Besichtigungen führt, so werden doch nicht allzuviele Mitglieder in dieser bis jetzt noch recht stillen Gegend des weitern Polizei-Bezirks von Berlin gewesen sein und noch wenigere dies Institut selbst besichtigt haben, welches eine Ab­teilung der Kgl. Landwirtschaftlichen Hochschule zu Berlin bildet und dem Rektorat wie Kuratorium untersteht.

Bald nach dem Beginn des 20. Jahrhunderts wird es hier leb­hafter werden. Schon sehen Sie rings umher die Vorarbeiten zu den gewaltigen Bauten des IV. Städtischen Krankenhauses (Wedding), welches, wenn es voll belegt ist, mit seinem ärztlichen und sonstigen Beamten- bezw. Wärter-Personal 2000 Seelen zählen wird,