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10. (8. ordentl.) Versammlung des VII. Vereinsjahres.
zeichnis der Gotteshäuser.“ Berlin 1898. Verlag von Nahnunacher. 48 S. 8. Es werden nicht weniger als 75 Gotteshäuser besprochen; wer mit den kirchlichen Gebäuden amtlich zu thun hat oder sich für sie heimatkundlich interessiert, findet in dem Kübnleinschen Schriftchen einen höchst dankenswerten Leitfaden, der das Geschichtliche, das Bauliche und auch den Kostenpunkt erwähnt. Diesem Kirchen-Führer ist gerade in unserer Zeit, wo so viele neue Kirchen entstanden sind, dass die Orientierung sehr schwer fällt, die weiteste Verbreitung zu wünschen.
5. Derselbe bespricht: Oskar Kilian: Radler-Streifzüge durch die Mark Brandenburg. Illustriert von R. Cossmann, Peter Geh, Hans Mützel, Hugo Wolff, M. Zombony. Wegkarte entworfen und gezeichnet vonH. Peters. I. Heft „Zum Kloster Lehnin“ 1898. (Preis 30 Pfg.) Der Verlag von Max Rockenstein beabsichtigt 20 dgl. Ausflüge herauszugeben. Die vorliegende Probe ist nach Form und Inhalt durchaus empfehlenswert, auch für Touristen, die nicht Radler sind. Wir wollen die Gelegenheit benutzen, um die verschiedenen Radler-Vereine im ganzen und die Radler im einzelnen darauf hinzuweisen, wie sie sich im Dienste der Heimatkunde der Wissenschaft äusserst fördernd erweisen können, wofern sie gut vorbereitet auf die Fahrt gehen und sich für dieselbe bestimmte wissenschaftliche Ziele stellen. Die Direktion des Märkischen Provinzial-Museums benutzt diese Gelegenheit, um darauf hinzuweisen, dass ihr von Radlern zur topographischen Aufklärung, zur Vermittelung von Unterhandlungen u. dgl. bereits mehrfach recht schätzenswerte Dienste geleistet worden sind. Auch unsere Gesellschaft würde die Dienste der Radler und Radlerinnen im heimatkundlichen Interesse gern in Anspruch nehmen.
6. Herr E. Friedei bespricht sodann: Dr. Karl Brunner
„Die steinzeitliche Keramik in der Mark Brandenburg.“ Mit 75 Text-Abbildungen. 56 S. 4°. (Sonder-Abdruck aus dem Archiv für Anthropologie. XXV. Bd.) Braunschweig bei Vieweg. 1898. — Die sehr dankenswerte, äusserst fleissige Abhandlung begreift Material und Technik, Gefässformen, Anzahl und Formen der Gefässhenkel, Gruppierung der Gefässformen, Technik der Ornamente (Stichverzierung, Schnurverzierung), Ornamentmuster (Furchenstichmuster, freie Stichmuster, Furchenmuster, Schnurmuster), Entstehung der Gefässformen und Ornamente, endlich die Chronologie.
Herr Brunner, Assistent am Kgl. Völkermuseuin, nimmt S. 46 flg. folgende Gruppen an:
I. Die jüngere nordöstliche Gruppe oder die Gruppe der
untern Oder.
Am häufigsten ist hier Skelettbestattung in Flachgräbern, aber auch schon Leichenbrand. Die keramischen Grabbeigaben dürftig in