Heft 
(1898) 7
Seite
282
Einzelbild herunterladen

282

10. (3. ordentl.) Versammlung des VII. Vereinsjahres.

FECTI. ALEXAXDRI. HER MAXXI. C0- MITIS. A. WARTEXSLEBEX. POXI. JUSSIT.

DIE. XXVI. AUGUSTI.

DOMIXE. SALVUM. FAC. REGEM.

Diese Grundstein-Urkunde stimmt inhaltlich mit den bisher be­kannten lokalgeschichtlichen Überlieferungen überein. Interessant ist der Hinweis darauf, dass das preussische Volk durch die Fürsorge seines Königs glücklich ist, während in Spanien und Frankreich die Teuerung immer drückender werde.

Der Abbruch des grossen Gebäudes mit 2 Seitenflügeln, das den Ausblick von der Stralauer Strasse aus nach Osten hin begrenzte, erfolgte in diesem Jahre zum Zweck der Durchlegung der Schickler Strasse.

11. Herr Dr. Pniower legt die von dem Prediger E. Wollesen verfassteChronik der altmärkischen Stadt Werben vor und knüpft folgende Worte daran:

Das kleine, heute nicht mehr als 1755 Einwohner zählende Werben war im Mittelalter und bis in die Neuzeit hinein ein nicht unbedeutender Ort. Seine Lage an der Elbe, da, wo einst die Havel in sie mündete heute ergiesst sie sich in einiger Entfernung von der Stadt in den Hauptstrom seine Lage war die Ursache, dass es früh ein Stützpunkt für die gegen die Slaven kämpfenden Deutschen wurde. Schon i. J. 1005 wird die wahrscheinlich von Kaiser Heinrich I. angelegte Burg Werben urkundlich genannt. Die Kaiser Heinrich II. und Konrad II. hielten hier Hof. Wegen des bequemen Elbübergangs wurde Werben wiederholt der Schauplatz blutiger Kämpfe zwischen den Wenden nnd Germanen. 1056 erlitten diese von jenen hier eine schwere Niederlage. Hundert Jahre später war der deutsche Besitz des Ortes freilich ge­sichert. 1160 überliess Albrecht der Bär die Kirche in Werben mit allem Zubehör und allen Nutzungen den Johannitern und so entstand in dieser Stadt die erste Niederlassung des Ordens in Deutschland. Hier wurde die erste Johanniter-Komturei in ganz Pommern, Sachsen, der Mark und im Wendland begründet. Dank seiner günstigen Lage wurde Werben auch eine nicht unwichtige Handelsstadt. Lag es doch an der Wasserstrasse zwischen dem betriebsamen Magdeburg und Hamburg und bot es doch für diejenigen, die aus der Priegnitz und den östlich gelegenen Ländern nach der Altmark und dem bedeutenden Handelsplatz Braunschweig reisten, den Übergang.

Zeugin seines materiellen Aufschwunges ist die interessante bis ins 13. Jahrhundert zurückreichende, im 15. restaurierte Johanniskirche mit