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10. (3. ordentl.) Versammlung des VII. Vereinsjahres.
und in Groningen lautet eine Inschrift von 1033:
DIE MY BEXWEN ENDE NIEDT ENG EVEN SE MOETEX MY EIDEN EN LATEN MY LEVEN.
ALST GODT HEIL AG ET BETER BENIT ALS BEILAG ET.
ferner in Emden:
WANNER . DIT . 7/VS BOVWET . GODT . SO IS ■ MESCHEN ■ NI DT.
MAN ■ SPOT ■ ANNO 1558.
Deutlicher noch die Missgunst und die Abwehr dagegen durch Berufung auf Gott lässt eine Hildesheimer Inschrift erkennen:
„Affgunst der Lude kann nich ganz vill schaden,
Den wat der leiwe Gott wil, dat moth woll geraden.“
heisst es in derselben von 1005) und in einer anderen aus derselben Zeit wird geklagt:
„Ach Got wie ■ geit • das . immer • zu —
Das • die . mich • haszen . den • ich . nichts • thu. —
Die . mir • nichts • gönnen • und • nichts • geben —
Muszen • dennoch • leiden • das • ich • lebe.“*)
Sie ist ebenfalls aus Hildesheim, findet sich aber mit wenig Abweichungen in Mödlich bei Lenzen**), in Halberstadt***), in dem schlesischen Saganf) und ist in Friedersdorf a. d. Queis in folgender Weise verändert:
Was ich lesitt md innehah 158(1 ist Gottes Segn vnd Milde gab Dock ist des Schnöden Neids so viel Das Mancher mir nichts gönnen mel\)
*) Aus allen Weltteilen. 1875. 8. 249.
**) 21 dj (Sott, nne geht bas immer 311, bajj midj einer haftet, bem id; nichts ttni, Hub fo fetjr füinmert um midj ba er hoch genug 3U tfjun hat nor fleh. IHir nichts gönnet unb nid)ts thnt'geben. OTu§ hoch leiben, ba§ ich lebe.
Nach handschriftlicher Mitteilung von Fred. Ilandtmann in Seedorf hei Lenzen.
***) Ach Gott, wie geht es immer zu,
Das die mich hassen, den ich nichts duhe Die mir nichts gennen und nichts geben Missen doch leiden das ich lebe. 1700.
Karl Scheffer. Inschriften und Legenden an Ilalberstädter Bauten. 1864. S. 38.
f ) ACH GOT WIE GEHT ES IMMER EU DAS MICH DIE NEIDEN DEN ICH NICHTS THU MIR AUCH NICHTS GÖNNEN NOCH GEBEN MÜSSEN DOCH LEIDEN, DASS ICH LEBE.
Lutsch. Die Kunstdenkmale Schlesiens. 1886/1891. Bd. III. S. 166.
•ft) Lutsch. A. a. 0. Bd. III. S. 608.