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Salzbrann.
tilatoren, kleineren .Maschinen und für Versuchszwecke im Laboratorium gebraucht.
Die Erwärmung der Räume geschieht durch eine Warmwasserheizung; besonders sorgfältig ist die Lüftung der Laboratorien und Ställe ausgeführt, indem in die einzelnen Räume stets frische Luft mittels Ventilatoren hineingedrückt, die verdorbene Luft aber durch Deflektoren abgesaugt wird.
Das Kesselhaus enthält die Warm Wasserkessel für die Heizung, einen Dampfkessel zur Dampferzeugung für Versuchszwecke im Laboratorium sowie für den Desinfektionsapparat; ausserdem ist hier ein Verbrennungsofen aufgestellt, der zur Verbrennung von Tierleichen, Mist u. s. w. dient. Es ist möglich in dem Ofen mit nur eil. 40 Pfund Kohlen ein halbes Schwein in vier Stunden total zu verbrennen.
Die Pläne für den Neubau sind im .lahre 1893 im Reichsamt des Inneren unter der Oberleitung des verstorbenen Geheimen Ober-Regierungsrates Russe aufgestellt worden. Die Bauausführung geschah in den Jahren 1894—1897 unter der Oberleitung des Herrn Regierungsrates J. lliickels; die specielle Bauleitung war dem Verfasser übertragen; die architektonische Ausgestaltung dem Architekten G. Rockstrohen.
Die Baukosten betrugen einschliesslich der inneren Einrichtung 11)7 000 Mark.
E. Körner
Kgl. Regie rungsbau meister.
Salzbrunn.
Eine Kolonie Friedrichs des Grossen, auf älterer Kulturstätte neu gegründet, kann nunmehr 150 Jahre auf ihr Gedeihen zurücksehen, Salzbrunn bei Beelitz und das mit ihm vereinigte Birkhorst (Berghorst). Eine Eintragung in das dortige Kirchenbuch „Salzhorn, den 21. October 1752“ erwähnt, dass zwölf Pfälzer Familien durch den K. Kommissar zu Frankfurt a. Main, den Kriegsrat Brandt, in die Mark gerufen, „allhier Häuser gebaut und des Endes ein Wald ausgehauen, aus welchem Feld und Acker gemacht worden.“ Die Ankömmlinge, Ackerer, auch ländliche Handwerkei’, fanden ihre erste und vorläufige Unterkunft in den Nachbardörfern Wittbrietzen und Eisholz, bis unter ihrer Beihülfe das neue Dorf stand und Land für die Bestellung von Bäumen geklärt war. Im Oktober 1748 wird im Kirchenbuche von Eisholz der Tod eines Kindes gemeldet, bald folgen auch Taufen. Dort sind die Namen des Kolonisten Pausamer und des erkorenen Schulzen Peter Scherer geschrieben, wie das märkische Ohr die oberdeutschen Klänge von vornherein erfasste, und noch heute die märkische Zunge sie wieder- giebt, Pausemann und Schär. Die sämtlichen Baulichkeiten wurden aut