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P. Schmidt
Vorteil wieder abzusetzen. Der Umfang ihres Lehens erklärt sich ohne weiteres aus ihrer verantwortlichen Aufgabe. Mit ihnen war der Vertrag vom Landesherrn geschlossen, durch den sie in seinen Dienst traten und die mühevolle Verpflichtung übernahmen, teilweise aus wilder Wurzel ein Dorf zu gründen. Ihrer Befrejung von Zins und Zehnt oder Pacht stand die Last gegenüber, dem kriegerischen Gefolge sich anzureihen. Das eigentümliche Erbrecht im Schulzenlehen, das nur den Sohn auf den Vater folgen liess, Bruder aber und jeden Seitenverwandten ausschloss, ist wohl erklärlich aus dem Wunsch des Landesherrn, seine Begabung möglichst zu seiner Disposition zu halten, zumal sie nicht der Lohn erprobter Treue und Hingebung war, sondern im voraus zugeteilt werden musste. Solche Kaufbedingungen, die eine Erwerbung unsicher machen, würden allzu seltsam sein. Der Fla- mänder Heinrich, dem Erzbischof Wichmann die Besiedelung von Wusterwitz übertrug, erhielt zu seinem Schulzenhufen noch ein Pfund bares Geld obenein.
Wann Klausdorf entstanden, wann es wüst geworden ist, hat die Geschichte nicht überliefert. Der im Land buch vom Jahre 1375 erwähnte Ort dieses Namens (Pg. 1)8 ed. Fidiein) ist das noch bestehende Dorf bei Treuen- brietzen. Hier aber hat nur die Wassermühle mit dem Namen des Dorfes die Ungunst der Zeiten überdauert. Im Landbuch bei AA'endisch-Bork aufgeführt, wohin sie noch heute eingepfarrt ist, war sie 1750 als Borkhorstmühle zu Klausdorf dem Amte Saarmund unterstellt. Schon 1342 wurden als dortige Grenze des Treuenbrietzener Busches angegeben AA’all und Mühle Klausdorf, der Acker des Dorfes Schepe und die Kohlenbrennerei Neuendorf, (liiedel, Cod. dipl. Brand., A. IX. 308.) AVeit später ist dort abermals ein landwirtschaftlicher Betrieb ins Leben gerufen, dessen Beamter, der kurfürstliche „Meyer auflin Saltzbrunn“, 1643 streifendem Kriegsvolke auf demAVege nach Saarmund in die Hände fiel und buchstäblich bis aufs Hemd auege- plündert erst in Beelitz seine Blösse decken musste. (H. Sebald, Brev. hist. S. 399.) Ein Arendator Tünniges auf dem Salzbrunn ist 1704 genannt. Auf diesem bestehenden Gute sind wohl die vier Ilöfe von Birkhorst errichtet, fanden die übrigen Kolonisten Anhalt und Unterstützung bis zur Rodung und Bestellung der Äcker, bis die erste Ernte sie auf eigene Füsse stellte. Fast verschwunden ist der Name Klausdorf, aber im Volksmund wird stets „die Berkhorst“ von dem Hauptteil des Dorfes, von Salzbrunn, unterschieden. Und dies wieder wird ebenso regelmässig „der Thür“ genannt, dass man die Einheimischen vor den Fremden daran erkennen kann. Die ganze Gemarkung führte den Namen seit alters. Ein Kirchenbuch begnügt sich nicht, den Geburtstag eines Kindes nur dem Datum nach als 27. November 1724 anzugeben, sondern macht ihn behaltbarer durch den Zusatz: „eben an dem Tage, da die zweite AA'ilde Schweinsjagd auffm Thür gehalten wurde.“ A\ T ährend auf der Birkhorst Flurnamen bestehen, wie sie ein Gut für seine Schläge wählt, der vorderste, mittelste, hinterste Acker, ohne Hinblick auf das Gepräge des Landes, und nur ein einziger, die Dielitzen, älteren Ursprungs ist, erinnert in Salzbrunn vieles an den Zustand vor der Urbarmachung. Da sind die AA T aldackerstücke, die Bruchstücke, die Saugartenstücke, der Försteracker, der Iskutenbusch Zeugen, dass einst AVald und