Salzbrunn.
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am 3. Oktober 1580 Andreas Schüler d. J. „vom Salzbrunnen auf dem Thur hinter Belitz“, dass nunmehr der Köhrenleger seine Vorarbeiten beendet hatte, und eine Einlage desselben Wolf forderte zum Ausschöpfen des Brunnens 200 Mann auf acht Tage.
Nach einem Bericht des Grafen Lynar vom 5. Oktober 1580 fehlte es an Geld. Er schlug vor, dass der Kurfürst 400 Thaler geben sollte, dann wolle er selbst 200 Thaler zuschiessen, damit jeder 2000 Thaler voll mache, die dann in das Werk hineingesteckt seien. Schon am nächsten Tage erging an den Grafen die Weisung, selbst sich nach dem Salzbrunn zu begeben und durch Andreas Schüler das Geld erheben zu lassen, nach Brandenburg, Beelitz, an den von Briest in Potsdam, an den Heidereuter Hebicher in Seddin der Befehl, alle verfügbaren Arbeiter nach dem Salzbrunn zu schicken, damit sie dort in kurfürstlichem Lohn etwa vierzehn Tage beschäftigt würden.
Aus dem Dankschreiben an den Kurfürsten von Sachsen vom 20. Oktober 1580 und an den Rat zu Leipzig für Überlassung des verständigen und geschickten Köbrmeisters Petner ersehen wir die günstige Beendigung der Arbeit. Die Anlage eines Gutes auf den für Bau- und Brennmaterial abgetriebenen Flächen wird gekennzeichnet durch Kündigung der Wiesen am Salzbrunn um die gleiche Zeit. Bisher von Beelitzer Bürgern gepachtet sollen sie jetzt vom Churfürsten zu eigener Nutzung zurückgenommen werden. Gebäude . wurden in Eile aufgeführt, und Graf von Lynar beschwerte sich über den Berliner Rentmeister mit dem klassischen Namen Tinterich, dass er durch säumige Löhnung die Maurer lässig und unzufrieden machte. Zugleich überschickte er eine Salzprobe mit der Nachricht, dass sich die Sole um acht Lot gebessert und der letzte Kasten 1 Pfund 12 Lot Salz ergeben habe.
Nach dieser Zeit gab es in den Salzhöfen zu Bex-lin und Spandau graues Salz für den Verkauf in der Umgegend zu raffinieren, ganz sicher inländischer Herkunft. Denn sonst bezog Graf von Lynar aus Lüneburg Salz, von dem 1590 der Vorrat 1340 Last 10 Tonnen betrug. Die Last hatte an Ort und Stelle 35 Mark Lübisch gekostet, und dem Kurfürsten war als Gewinn, den er mit dem Grafen teilte, 6 Thl. 6 Gr. berechnet. Das Salzwerk bei Beelitz wird eben nicht mehr nur die allernächste Umgebung versorgt, sondern wirklich als gewinnbringende Anlage sich bewährt haben. Wenigstens wurde 1598 der Salzbrunn bei Beelitz der Kurfürstin Katharina zum Leibgedinge überwiesen. Seitdem verstummen die Nachrichten. Leutingers*) kurze Erwähnung, deren Richtigkeit schon Bekmann bezweifelte, mag zum Vergleich noch beigebracht werden, obgleich sie selbst der Erläuterung bedarf. „Erschlossen hatten sich eben neue Salzquellen bei Beelitz. Gelegen schien somit ein Italiener zu kommen, der mit grossem Vertrauen auf seine Kunst dem Kurfürsten Hoffnung gemacht hatte, dass er die Weise rechtes Salzsiedens finden würde. Aber er ist von ihm zum Besten gehalten. Wohin er gekommen ist, indem er mehr seinen als den gemeinsamen Vorteil suchte, hat man auch heut nicht erfahren.“ Zur Anlage von Festungswerken
*) Commentarii de Marchia lib. XIV § 12 S. 486 ed. Küster.