Heft 
(1898) 7
Seite
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P. Schmidt

waren die Italiener in Deutschland gesucht. Auch Joachim II. hatte 200 italienische Werkleute verschrieben, und Johann Georg hatte dem Grafen R. Guerini von Lynar den Pietro Niuron von Lugano und G. B. de Sala bei­gegeben und im Amte nachfolgen lassen. Kliklen (S. 73) meint, dass der dreissig jährige Krieg erst der dortigen Salzbereitung ein Ende gemacht hat. Noch 1794 soll auf dem Küsteracker ein Gebäude über einem verschütteten Schacht gestanden haben etwa 80 Schritte südlich von den beiden jetzt noch vorhandenen Salzbrunnen. Im Dorfe ist jetzt keine Erinnerung mehr daran.

Als durch Aufrichtung des westfälischen Königreichs Ireussen seine Salinen jenseits der Elbe eingebüsst hatte, dachte man ernstlich daran, in der Mark wieder Salz aufzusuchen. Eine Probe, die im Mai 1811 dem (juell bei Salzbrunnen entnommen wurde, ergab l/ 8 Prozent Kochsalz. Im September versuchte man, die beiden Salzteiche, deren grösserer 60 Fuss lang 40 Fuss breit gefunden wurde, während der kleinere 40 Fuss im Durchmesser hatte, mit aller Anstrengung auszuschöpfen. Nachdem 24 Mann 48 Stunden ununter­brochen gearbeitet hatten, hatte sich der Wasserspiegel um etwa 2 Meter gesenkt, aber konnte nicht einmal so tief erhalten werden, da starke Zu­flüsse sich merkbar machten. In dem grösseren Teich ragte ein Teil der Brunneneinfassung aus dem Wasser. An ihrer Südseite standen 10 Fuss davon entfernt im gegenseitigen Abstand von zwei Fuss zwei senkrechte Pumpenrohre. Der Schacht war oben 34'/ a Fuss breit und lang aus ganzem Bauholz und dahinterliegenden besäumten Brettern von ]/* Zoll Stärke ab­satzweise sich verengend in eine Vorgefundene Tiefe von 27 Fuss geführt. An der Südseite des Teiches war ein zweiter Brunnen erkennbar, von zehn Fuss im Geviert. In dem kleineren Tümpel stiess man mit Stangen schon bei sieben Fuss Tiefe auf Reisig am Boden und fand den Brunnenschacht rechteckig, an der längeren Seite etwa sehzehn Fuss messend.

Die späteren Ereignisse zunächst die Rüstungen zum Kriege, dann die Siege, als deren Frucht die abgenommenen Bergwerke wieder dem Staate zutielen, hatten Abstand von allen weiteren Versuchen nehmen lassen. Aber in der Gründerzeit nahm der Kaufmann Ostwald aus Potsdam an verschie­denen Stellen auf und bei der Salzbrunner Feldmark Bohrungen bis zur Tiefe von 33,27 Meter vor. Überall hatte sich weisslich grauer Sand und im tiefsten Bohrloch darunter Thon mit Glimmer gefunden. Die Sole zeigte einen Gehalt von 1,501,75 Prozent und wurde vom Oberbergamt in Halle nicht verliehen.

An mehreren Orten der Mittelmark hat einst eine Salzgewinnung statt­gefunden. Das Kloster von Lehnin war schon nach 1468 mit Adligen und Bürgern zu einer Pfännerschaft zusammengetreten, um bei Trebbin und Saarmund die Salzquellen auszubeuten. Doch schon Bergbaus konnte an beiden Orten keine Spur und als einzige Andeutung nur auf Saarmunder Feldmark den Flurnamendie Salzpütten auffinden. Bei Selbelang und Brandenburg kennt man die Stelle nicht mehr, an der der Schacht in die Erde getrieben wurde. Nur Salzbrunn weist noch zwei Teiche auf, die nach dem höheren oder niederen Stande des Wiesenwassers schwächere oder stärkere Sole enthalten. P. Schmidt.