Heft 
(1898) 7
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14. (5. ordentl.) Versammlung des VII Vereinsjahres.

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genter Schreinenneister, Herr Wortbmann, Jüterbog, Am Markt wohn­haft, hat dieselben in verschiedener Grösse hergestellt, welche je nach Art der letztem einige Mark kosten. Das heut vorgelegte Exemplar hat unser Mitglied Fräulein Henriette Clara Förster, Verfasserin der in Jüterbog spielenden interessanten NovelleSt. Nicolai. Eine Erzählung aus alter Zeit (Jüterbog, 1895) aus Jüterbog kommen lassen. Diese Nachbildungen eignen sich zur Aufbewahrung von Handschuhen und Ähnlichem und werden als Weihnachtsgaben gern genommen.

9. An Photographien bin ich in der Lage verschiedene an­sprechende und lehrreiche Aufnahmen aus den letzten Monaten heut vorzuzeigen.

a. Der Körne rsclie Garten zu Rixdorf am 10. August 1893, an welchem Tage wir dort gastliche Aufnahme fanden. Vgl. Branden- burgia Yll. 201. Aufgenoimnen von unserm Mitglied Herrn Teige. Interessieren wird es unsere Mitglieder, dass Herr Körner in diesem Monat für die hier gewonnenen schönen Apfel und Birnen auf der letzten pomologi.schen Ausstellung mit einer Anerkennungs-Medaille prümiirt worden ist.

b bis d. Die Wasserspeier der Stadt Oderberg i. M. Man vermutet künstlerisch verzierte Wasserspeier aus alter Zeit, welche das Dachrinnen-Wasser nach der Strasse abführen, mehr in Mittel- und Süd-Deutschland. Bekannt sind mir aus unserer Gegend nur solche zu Oderberg an zwei Häusern der Berliner Strasse, welche am linken Ufer oberhalb desselben mit der alten Oder gleichsinnig verläuft. Beide Häuser, ihrer Bauart nach etwa dem 17. Jahrhundert angehörig, liegen einander gegenüber. Das Haus von der Stadt aus links hat zwei Wasserspeier in Form von gekrönten Drachen, deren Leib in einen post­hornartig gekrümmten in die Höhe gerichteten Schwanz ausläuft. Die Wasserspeier des Hauses links sind etwas kleiner und nachträglich etwas ausgeflickt, geflügelte und gekrönte, mit Kamm versehene Drachen­köpfe darstellend. Versuche des Märkischen Museums diese interessanten Stücke zu erwerben, sind bislang allemal an zu hohen Anforderungen gescheitert. Die Phot, sind im M. M. verzeichnet unter XI. 8831 8833, aufgenommen von Herrn Pfleger II. Maurer in meiner Gegenwart am 7. August 1898.

e. Die stattliche neue gotische Kirche von Hoheusaathen bei Oderberg nahe der Einmündung der alten in die neue Oder. Das sehr ansehnliche Gotteshaus nebst seinem in eine schlanke Spitze aus­gezogenen Turm ist durchweg aus rechteckig behauenen Findlings­blöcken, meist von Massengesteinen und krystallinischen Schiefern unter Ausschluss sedimentärer Gesteine, erbaut und dient dem ansehnlichen Dorf, das dank seinem Ackerbau auf schwerem Boden, seiner aus­giebigen Fischerei und seinem immermehr zunehmenden Kiesgruben-