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14. (6. ordentl.) Versammlung des VII. Vereinsjahres.
mal von verschiedenen Seiten photographiert. l>er stattliche Wall ist aus dem diluvialen Sand des Höhenzuges, auf dem er liegt, aufgeworfen und bildet einen tlachen, im Innern etwas erhöhten Kessel, dessen ungefähre Mitte durch eine hoch aufstrebende Ulme oder Feld-Küster (Ulmus campestris L.) markiert wird. Nachgrabungen von uns haben nur gewachsenen Boden gezeigt, auch ist bei der hohen Lage der Schanze, die gänzlich wasserarm ist, wenn man nicht etwa Regenwasser in Cisternen auffing, kaum anzunehmen, dass sie dauernd bewohnt war. Dagegen haben sich geschlagene, zum Teil im Feuer zersprungene Feuersteine, geplatzte grössere Feldsteine und grobe vorgeschichtliche Gefässreste aus Thon am Fass der Schanze bei allen früheren und der diesmaligen Nachforschung gezeigt. Dieselben sind ohne Drehscheibe hergestellt und als v o rwe n dis ch anzusprechen.
Wir haben hier offenbar eine der in Norddeutschland seltenen germanischen Hochburgen vor uns, die als Warten, als Sicherheitspunkte und als Kultusstätten gedient haben mögen. In letzterer Beziehung ist zu bemerken, dass man die Knoblaucher Hochburg mindestens auf eine Meile weit bei ihrer isolierten und mindestens hohen Lage erblicken konnte.
Diese merkwürdige Wallanlage, von der die Sage geht, dass Biesen dieselbe hergestellt hätten, ist von mir in dem beim Belvedere erwähnten Aufsatz im „Bär“ genau, unter Angabe der Litteratur besprochen und werden die sechs Aufnahmen hiermit vorgelegt. Bei Bergan, Inventar der Bau- und Kunst-Denkmäler in der Provinz Brandenburg, 1885, ist weder Knoblauch, noch Etzin, noch das Belvedere, noch die so merkwürdige Schwedenschanze erwähnt.
v. Das Innere des Schlosshofes bei Storkow (XI. 9201), aufgenommen von H. Maurer bei der Pflegschafts-Exkursion des Märkischen Museums am 28. August 1898.
Unser Mitglied Dr. Gustav Albrecht, welcher an dem Ausfluge teil nahm, berichtet über Schloss und Stadt Storkow in der Frankfurter Oder-Zeitung vom 20. September 1898 folgendes: „Das Schloss Storkow steht auf einem künstlich angeschütteten Hügel und bildet im Verein mit den Wirtschaftsgebäuden ein Viereck. Der Eingang ist auf der Nordseite, wo sich ehemals ein massives Thor befunden hat. Im Westen der Anlage steht das lange einstöckige Hauptgebäude, dessen Mauern 1 1 / 2 bis 2 m Stärke aufweisen, daran schliesst sich das sogenannte Brauhaus und von diesem aus zieht sich eine Backsteinmauer mit Geschützlöchern im Süden entlang; die Ostseite nehmen Wirtschaftsgebäude und Ställe ein. Sämtliche Bauten sind aus Backsteinen von sehr grossen Dimensionen errichtet, ^die Fundamente sind aus Feldsteinen hergestellt. An der Ostecke der Umfassungsmauer stand einst ein starker Turm, der indess im vorigen Jahre, vorgeblich wegen Baufälligkeit, abgerissen wurde. An
