14. (5. ordentl) Versammlung des VII. Vereinsjahres.
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würdigen Gebäude gemacht werden.“ Im Übrigen mag auf Hergau, Inventar der Hau- und Kunst-Denkmäler, S. 709 und 710, verwiesen werden. Unsere Photographie stellt einen Teil der inneren backsteinernen Umfassungsmauer dar, welche aus mittelalterlichen Ziegelsteinen grossen Formats schön gefügt und später zu Geschützständen mehrfach durchbrochen worden ist. Das freundliche, malerisch zwischen mehreren sehr grossen Seeen belegene Städtchen wird urkundlich bereits 12011, also vor Heidin erwähnt.
w bis y. Drei Photographien von den beiden Inseln im grossen Scharmützelsee gegenüber dem Dorf Saarow, 7 Kilom. südlich Fürstenwalde an der Spree von Herrn II. Maurer am 28. August 1898 gelegentlich einer von mir für die Zwecke des Märkischen Museums unternommenen Exkursion, bei welcher sich ausserdem die Mitglieder Dr. Gustav Albrecht, Pr. Eduard Zache (Geologe), Oberlehrer Hartwig (Zoologe), E. Schenk (Chemiker), Robert Mielke, G Lackowitz und der Inspektor des Ritterguts Saarow Herr Metternich sowie zwei Fischer beteiligten. Hauptsächlich galt es die vor langen Zeiten wirtschaftlich benutzten Kalktufflager auf und bei den vorgedachteu zwei Inseln wieder aufzufinden und zu untersuchen.
Die I\ alktufflager auf dem Grossen und Kleinen Werl und im Scharmützelsee bei Fürstenwalde an der Spree.
Die beiden nahe dem Dorf Saarow belegenen Inseln der Grosse und der Kleine Werl erheben sich kaum 1 bis P/a tu über dem See und lagern auf diluvialen Hügelkuppen, die sich aus dem tiefen Wasser des gewaltigen fast 12 Kilom. langen bis 8 1 3 Kilom. breiten Scharmützelsee erheben, welcher, wie Dr. Eduard Zache aus der Schichtenverwerfung am Seeufer nahe Silberberg einleuchtend nachgewiesen, kein Auswaschungssondern ein Einsturz- oder Einbruch-See ist.*)
Der Grosse Werl dient als lvuhanger, seine natürliche Bepflanzung ist daher sehr abgeweidet und der Hoden von den schweren Tieren stellenweise förmlich durchgeknetet. Eine Buschkante von Erlen und anderen Gewächsen umgiebt ihn; nach der Nordseite wächst Land mit Rohr und Schilf an; die nach der Hauptseerichtung zu belegene Uferkante leidet vom Wellenschlag, sie wird dadurch mehr und mehr aus- und abgenagt. Die grosse Weinbergsschnecke (Helix pomatia) kommt hier und auf dem Kleinen Werl auffallender Weise vor und ist vielleicht schon in katholischen Zeiten als Fastenkost eingeführt worden. Auf beiden Inseln finden sich uralte Brandstellen, geplatzte Steine und an-
*) Vgl. den allgemeinen, vorbereitenden Aufsatz von Dr. Ed. Zache: Tektonische Thäler und Erosionsthäler in der Mark, Naturwiss. Wochenschrift V. 3. Juli 1898. Bd. XIII. Nr. ‘ 27 .
