Heft 
(1898) 7
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3f)8 14 (5. ordentl.) Versammlung des VII. Vereinsjahres.

gestaltet ist. Meistens ist sie, besonders an den kleineren Stücken, sehr zaekig, und in der Art, wie manche Steine zeigen, die lange dem Regen ausgesetzt waren. Die grösseren Stücke gleichen am meisten Schlacken oder in der Form dem Sumpferze. Im Wasser erscheint diese Oberfläche glatt, heraus­genommen und getrocknet wird sie erdig und rauh.

Auffallend ist es, dass die nach oben gekehrte Seite des Kalks in natür­licher Lage mannigfache Farben zeigt. Gräulich und gelblich-weiss wechseln mit ockergelb, ziegelrot, smaltcblau und grasgrün, auch rotbraun fleck- und streifenweise, so lange die Steine nass sind. Nach unten sind sie entweder rein weiss, grau oder ockergelb. Oben fehlt die weisse Farbe ganz. Ebenso verschieden ist das Ansehen der Ober- und Unterfläche. Nach oben glatt und zackig, nach unten höckerig, als ob gelöschter Kalk mit der Kelle un­regelmässig angeworfen wäre. Dabei ist er nach oben jederzeit hart, oft recht zähe, nach unten weich; ja Prof. Wühler zerschlug sogar ein grosses Stück, in welchem die nach unten gelegene Hälfte von rein weisser Farbe kaum eine grössere Konsistenz, als die des nassen Thones hatte, so dass sie sich mit dem Hammer förmlich fortstreichen Hess. Die Masse der Unterseite Hess sich nicht blos bei diesem, sondern bei vielen Stücken mit den Fingern zu einem weichem Kalkbrei zerreiben; anfangs scheinen zwar einige Körner darin zu widerstehen; sie geben aber bald dem Drucke der Finger nach, was mit den Stücken der Oberfläche nie der Fall ist.

Der Kalk hat meistens eine sehr bedeutende Härte, welche die des Rüdersdorfer Kalks übertrifft und nur die tuffartigen Stücke machen davon eine Ausnahme. Im Wasser ist diese Härte aber, wie gedacht, von oben nach unten zu abnehmend. Die Härte nimmt aber in dem Masse zu, als die Steine austrocknen und schon nach einigen Stunden ist der Unterschied zu bemerken. Wenn die Steine trocken werden, bedecken sie sich mit einer rauhen erdigen Oberfläche, welche ihre Farben versteckt, die nun an Leb­haftigkeit ohnehin abnehmen. Im Bruche treten sie jedoch hervor, indessen ist hier die lichtgraue Farbe vorherrschend, häufig sind Adern von smalte- blauer und aschgrauer Farbe; die feinen Poren sind oft mit gelbem Eisen­oxydhydrat belegt. Der Bruch ist uneben und in das Ebene übergehend, bald völlig dicht, bald, und zwar meistens, fein durchlöchert. Diese Löcher sind dann gewöhnlich hohle Kanäle und rühren von Wurzelfasern her. Mit­unter ist er ganz porös und zerreiblich. Höhlungen, wie Drusenlöcher, sind häufig.

Der Kalk ist ungemein zähe, so dass der Hammer einen Eindruck macht, und Erhöhungen glatt geschlagen werden, ohne dass er zerspringt. Völlig trockene Stücke werden klingend.

In der Regel ist der Bruch matt. Wo er in das Ebene übergeht, zeigt er einen schwachen Wachsglanz.

Der Kalk umschliesst feine Wurzelfasern in Menge, Conchylien, Steine und Sand, mit welchem er hier und da ein förmliches Conglomerat bildet. Meistenteils ist er jedoch völlig gleichartig, und nur die Wurzelfasern scheinen selten zu fehlen. Zuweilen treten sie in der Form schwarzer Büschel auf. Conchylien und andere Körper sind nicht häufig darin. Ob-