14. (5. ordentl.) Versammlung des VII. Vereinsjahres.
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Wege, der beregtes Terrain nach Nordwest begrenzt, die ausgegrabenen Steine aufgestapelt und zerschlägt dort die gefundenen Geschiebe und diese Sandsteinblöcke, die fester sind und nicht in Blätter zerfallen, zu viereckigen Pflastersteinen. Der Acker, der aus lehmigem Sande besteht, muss noch viele derartige Steine enthalten; es sind grosse Löcher 20 Schritt im Umkreis gegraben, um die Steine, die ca. 2 in tief liegen, herauszuholen. Das rote Gestein ist von verschiedener Festigkeit, ich sah auf dem Acker frisch herausgenonnnenes, das gleich in tafelförmige Stücke beim Ilerausholen zerfallen war, andererseits feste Gesteine, die sich zu Pflastersteinen zerschlagen lassen und den verschiedenen Grauit- arten an Härte nicht nachstehen. Der rote Sandstein findet sich unter anderen in kleineren Stücken von 6—10—20 cm Länge und 2—6 cm Dicke längs der Waldlisi£re, von den Schiessständen am Rande der die Weinberge fortsetzenden Ilöhenziige bis nach dem südlichen Ufer des Trebnser Sees, ebenda auch am Rande der einzelnen Felder aufgestapelt; unbedingt wird er sich also auch auf dem südlichen Ufer finden, wenn danach gegraben wird. Auf einem Wege der Palmnickener Feldmark liegen an einer Stelle auch einige grössere Blöcke des roten Sandsteins, der aber der harten Modifikation angehört“. —
Dass ein so merkwürdiges, Rätsel aufgebendes geognostisches Vorkommen dem Altmeister Klöden nicht entgehen konnte, versteht sich von selbst. Er teilt Mineral.-Beiträge II. 1829 S. 38f. nachstehendes mit.
„Von Buckow an über die hohe Fläche von Müncheberg, Wüst Göls- dorf, dessen Höhe ich barometrisch zu 241, 956 Par. F. gefunden habe, Trebus und Fürstenwalde bis zu den Rauenschen Bergen hin, zeigt sich nicht selten ein roter Sandstein unter den Geschieben des Landes, welcher ganz die Farbe des sogenannten roten Liegenden, aber in der Regel nur sehr feine Körner und ein sehr hartes Bindemittel und damit eine grössere Härte zeigt, und ohne Schwierigkeit schiefrig spaltet. Am häufigsten zeigt sich dieser Sandstein in der Gegend von Fürstenwalde, wo nicht nur die meisten Gartenmauern, sondern auch ein grosser Teil der Gebäude daraus erbaut ist. Nicht minder sieht man in Trebus, wie in Rauen viele daraus aufgeführte Mauern. Man sucht ihn in der Gegend begierig auf, da er sich als ein sehr vorzüglicher Baustein bewährt hat, und durch seine leichte Spaltbarkeit die Arbeiten sehr erleichtert. Von der Oberfläche ist er daher schon sehr weggelesen. Aber auffallend treten überall in den Gebäuden seine Massen dem Geognosten entgegen; denn kaum würde man ihn häufiger sehen, wenn er selbst in der Nähe gebrochen würde.
„In dem Jahre 1782 wurde der Berganitsrat Flottmann auf diesen Sandstein aufmerksam. Er will gefunden haben, dass auf dem Fürstenwalder Felde die dort damals wahrscheinlich noch zu Tage liegenden grossen Stücke desselben zwar nicht zusammenhängend, wohl aber sämtlich in dem nämlichen Streichen und Fallen liegen, als der Rüdersdorfer Kalkstein. Er liess bohren, und fand Stellen unter 2 Fuss Dammerde, welche eben diesen roten