Heft 
(1898) 7
Seite
383
Einzelbild herunterladen

14. (5. ordentl.) Versammlung des VII. Vereinsjabres.

388

Obgleich er keine schiefrige Textur im Innern zeigt, so spaltet er doch ziemlich leicht in Tafeln mit parallelen Seitenflächen. Auch beim Ver­wittern schiefe« er sich in dünne Platten. Die Gleichförmigkeit dieses Ge­steins aber in der ganzen Ausdehnung von den Duberow-Bergen bis nach Buckow hin ist ebenso auffallend, als sein häufiges Vorkommen in diessm Striche. In anderen Gegenden der Mark ist er seltener.

Uebrigens wäre es auch wohl möglich, dass dieser feinkörnige Sand­stein dem bunten Sandsteine angehört. Die grosse Gleichheit des Kornes, das wie es aus der Härte sich schiiessen lässt, kieselige Bindemittel, sowie einige andere Umstände geben dieser Vermutung sogar viel Wahr­scheinlichkeit.

Hierzu bemerke ich, dass die bequeme Schiffsgelegenheit der Spree gewiss schon seit Jahrhunderten Anlass geboten hat, den Trebuser Sand­stein, soweit er sich zu Werkstücken eignet, nach ausserhalb zu schaffen, zumal er ungleich wetterbeständiger als der Rüdersdorfer Kalk ist. So scheint die in den letzten Jahren des Grossen Kurfürsten ge­baute Jungfernbrücke in Berlin aus Trebuser Sandstein zu bestehen. Auch beim Abbruch der alten Mühlendammbrücke hierselbst kamen allerhand ähnliche Sandsteinblöcke zum Vorschein, welche mutmasslich aus der Fürstenwalder Gegend stammen. Ferner bei den in derselben Zeit entstandenen Festungswerken Berlins, insbesondere bei der orna­mentalen Ausstattung der Tliore wird er hie und da Verwendung ge­funden haben. Auch Mühlsteine mögen aus den feinkörnigen dichten und festen mittleren Lagen des Gesteins angefertigt worden sein.

II. Äussere und innere Beschaffenheit des Trebuser

Sandsteins.

Blöcke von einer Länge bis zu 2 m, 1 m Dicke und 1 m Breite habe ich öfters gesehen und sind früher ganz gewöhnlich gewesen. Mit­unter hat man grosse Blöcke so nahe aneinander gefunden, als wenn sie zusammen gehört hätten. Manche der Blöcke runden und treppen sich wie Schichtenköpfe ab. Auf der Höhe am Wege nach Jaenicken- dorf westlich vom Trebuser See lagen und liegen noch jetzt Blöcke die entgegen ihre Struktur abgehobelt und die Abschleifungsflächen mit deutlichen glacialen Striemen, Riefen und Schrammen versehen sind. Es sind aber auch Blöcke alswind worn rocks, Windschlifffelsen anzusprechen, deren eine Seite glatt und leicht hohl geschliffen ist, wie wir dies an den Markgrafensteinen gesehen (vgl. die Abb. Branden- burgia II. 122) und insbesondere von dem Kleinen Markgrafenstein (a. a. 0. 153) nachgewiesen haben, an dem an der Windseite seichte Auskehlungen beginnend 1 j a m über dem Boden in einem etwa 1 m breiten Gürtel deutlich bemerkbar sind. Während aber der Sandflug hier wegen der Grösse und Härte des Blocks nur eine rundliche gleich-