Heft 
(1898) 7
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14. (5. ordentl.) Versammlung des VIT. Vereinsjahres.

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massige Auskehlung herauszuscheuern vermochte, hat er die Trebuser Rotsaudsteinblöcke auch von anderen .Seiten zu fassen vermocht und einzelne kantig und facettenartig zugeschliffen.

Die innere Beschaffenheit, insbesondere die Struktur des hier ab­gelagerten und aufgeschlossenen Gesteins ist viel mannigfaltiger, als Klöden bei seinem meines Wissens nur zweimaligen gelegentlichem Aufenthalt in der Gegend festzustellen in der Rage war. Es ist als wenn ein vollständiges gebirgsähnlichos Sandsteinflötz alle bei ihm vor­kommenden Spielarten ein und desselben Gesteins nach verschiedenen Ragen und Horizonten zur Schau stellen möchte.

Die durchgängige Farbe ist ein mittleres gesättigtes Rot, aber diese Regel erleidet im einzelnen die mannigfaltigsten Abweichungen. In Folge von Auslaugungen finden sich Blöcke, welche bis in die Mitte hinein heller bis gelblich und weisslich gefärbt, im übrigen aber normal dunkel sind. Andere Stücke sind blutrot wie manches Rotliegende Thüringens oder dunkelrotbraun wie die Granitkonglomerate bei der Wartburg gefärbt. Dies sind aber nur Ausnahmen. Auch Stücke mit bläulich violetter Farbe kommen in sehr harten Blöcken vor. Ebenso gefleckte Stücke. Die meisten der herausgebrachten Blöcke lassen sich am besten mitSchollen vergleichen, dieser Ausdruck ist umschrei­bender als die Bezeichnung Blöcke. In dem Besichtigungsprotokoll vom 1(5. November 1898 vermerkte ich:

a) dass das Rotsandsteinmaterial mitunter an ein und demselben Block im Gefüge und in der Farbe sehr verschieden ist, von feinen gleichmässig verteilten Sandkörnern bis zu erbsen- ja bohnengrossen ungleichartigen Stücken, sehr hart, dass der Stahlhammer Funken gab, bis mürmelig weich, namentlich wo der Frost eingewirkt hat. Dunkel­rot bis hellrot mit bläulichem Schimmer, mit und ohne Gliminer-Flimmer- chen. Gefleckt, gross und unregelmässig; ganze Partien von Handgrösse gelblich weiss. Dann auch wieder Stücke mit regelmässig verteilten Punkten und Dupfen, welche bei einem Exemplar gelblich, bei einem andern grünlich gelb ausfallen. Im Querschnitt teils mit wagerechten Parallelbändern, teils mit welligen Parallelbändern, ja mit solchen die ausgesprochene Schlangenlinien beschreiben, und die regulär geschichtete Bänderung solchergestalt unregelmässig unterbrechen.

b) dass die Struktur teils flachplattig, teils wellig ist, wie die ver­schiedenen Rüdersdorfer Muschelkalke, teils auch in grossen sehr harten Blöcken ohne plattigen und schieferigen Bruch auftritt, welche zu Qua­dern und ornamentalen Werkstücken sich eignen, wegen grosser Härte aber schwer zu bearbeiten erscheinen.

c) dass die isoliert und unbeschädigt ausgegrabenen Blöcke zwar auch berieben sind, aber lange nicht in dem Masse wie z. B. in dem­selben Boden ausgegrabene. Geschiebeblöcke von Porphyr, Granit,