Heft 
(1898) 7
Seite
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14. (5. ordentl.) Versammlung des VII. Vereinsjahres.

Gneiss etc., obwohl diese, wie der Hainmerschlag zeigte, viel härter sind. Es markieren sich in Folge dessen am Sandstein die Absatz­schichten plastischer. Ein Block zeigte Eis-Kritzen und -Schrammen, die parallel über die Fläche des Sandsteinsblocks verliefen. Ein harter Block der geschilderten Art zeigte die eine Fläche von Sandflug berieben und mit täschchenförmigen Ausbeutelungen, wie sie von grossen Quarzit 1 - geschieben bekannt sind. Manche Stücke haben eine grobe schalem förmige Struktur und zerspringen auch namentlich unter Einfluss des Frostes schalenartig. Diese Stücke waren dunkelrot.

III. Alter und Herkunft des Trebuser Gesteines.

Wenn die geologische Landesaufnahme bereits den hier in Frage kommenden Gebietsteil umfasste, könnte ich die nachfolgende Darstellung unterlassen. Allein die landesgeologischen Untersuchungen schliessen sich an die Messtischblätter des Grossen Generalstabs an und werden für ungefähr 3 / 8 der Provinz Brandenburg noch lange auf sich warten lassen. Als im Reichstag vor mehreren Jahren geäussert wurde, wenn es so langsam weiter gehe, werde die kartographische Reichsaufnahme 200 Jahre dauern, wurde seitens des Regierungskommissars erklärt, das ganze Werk werde höchstens ein Jahrhundert dauern! Jedenfalls soll jetzt und noch für lange die Hauptarbeit auf die Grenzlande verwendet werden, Brandenburg als centrale Provinz wird am längsten warten müssen. Der grössere Teil unserer Niederlausitz und auch die Sektionen um Fürstenwalde stehen noch aus. Hiernach muss sich auch die geologische Landesaufnahme gedulden und darf man in der Zwischen­zeit sich zu behelfen suchen.

Wenn das Trebuser Gestein mit seinem Hangenden und Liegenden irgendwo festanstehend gefunden wäre oder wenn das Trebuser Gestein in seinen Schollen und Blöcken versteinerte organische Einschlüsse ent­hielte, so würde sich eine sichere Altersbestimmung ermöglichen lassen; leider aber fehlen diese beiden Hülfsmittel ganz, da, wie man gestehen muss, der rote Sandstein der Gegend trotz seiner erstaunlichen Massen- haftigkeit immer nur lose in der Erde, in Geschiebeform vorkommt und zwar ohne Versteinerungen von Tieren und Pflanzen.

An Möglichkeiten und Hypothesen über sein Alter und seine Her­kunft kann man allerdings denken. Schon Klöden hat anfänglich an Rotliegendes, später an Buntsandstein gedacht. Damit hat es folgende Bewandtnis, wobei ich an die Seite 210 gelegentlich der Be­trachtung der Rixdorfer und Neubritzer Kiesgruben aufgestellte Uebersicht der Altersfolge der vorzüglichsten versteinerungsführenden geschichteten Formationen erinnere. Zur Dyasformation oder zum Perm gehört das Rotliegende (im System über der Steinkohlengruppe und unter der Zechsteingruppe). Es kommt im Erzgebirge mit roten Letten,

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