Heft 
(1898) 7
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14. (6. ordentl.) Versammlung des VII. Vereinsjahres.

übrigens ohne Zuhiilfenalnne von Wasser auch durch heftigen, in einer bestimmten Richtung längere Zeit wellenden Wind auf kahlen Stellen, welche das Volk als Hexentanzplätze bezeichnet, im Sande erzeugt werden. Über Muschelkalk liegt der Keuper zerfallend in 3 Ab­teilungen : a. unterer Keuper mit grauen und roten Sandsteinen, b. mitt­lerer Keuper (bunte Mergel und Gyps) und c. oberer Keuper (oder Rhät im engeren Sinne) mit Ränken geblichen Sandsteins.

Unter allen diesen Formationen vom Rotliegenden bis zum Rhät kommt in der Nachbarschaft nur bei Rüdersdorf der Muschelkalk und darunter ein Teil des Buntsandsteins vor; will man also wegen des überreichlichen Vorkommens roter Sandsteine von ausgeprägtem Charakter in unserer Gegend einen Zusammenhang mit anstehendem Gebirge suchen, so drängt sich die Buntsandstein-Formation, speciell in ihrer mittleren Ausbildung von selbst auf.

Kann diese zertrümmerte rote Sandsteinanhäufung, welche man mit einem in seiner Schichtung aufgelösten und versetzten Miniatur- Gebirge vergleichen möchte, in Geschiebeform durch die Gletscher aus Skandinavien oder den weiten Gebieten des Russischen Reichs hierher versetzt worden sein? Im höchsten Grade unwahrscheinlich! Oder von den mitteldeutschen Gletschern nach Norden geschoben sein? Unmöglich!

Dazu kommt, dass die bei Trebus mit den Rotsandsteinblöcken zu­sammen vorkommenden eigentlichen nordischen Diluvialgeschiebe, auch wo sie aus viel härterem Material bestehen, wie schon angedeutet, un­gleich mehr abgeschliffen und sphäroidaler ausgestaltet sind, als die ungleich weicheren Trebuser Steine.

Man wird also geneigt sein können, als Hypothese hinzustellen, dass das Trebuser Gestein einen nicht so weiten Weg wie jene nordi­schen Irrgäste zurückgelegt hat, dass es vielmehr relativ gesprochen aus der Nähe herstammen mag und zwar nicht von einer riesigen Diluvial-Scholle dazu ist das Material im Zusammenhänge betrachtet zu umfangreich und zu schwer gewesen vielmehr von anstehendem Gebirge lierrührend. Wo letzteres gewurzelt haben kann, überhaupt alle näheren Umstände zu ergründen, mag der methodischen Forschung der Landesgeologie Vorbehalten bleiben.

11. Herr cand. jur. Friedrich Backschat:Kloster Zinna bei Jüterbog. Wir werden den Vortrag im nächsten Hefte bringen.

12. Herr Direktor Wagner:

Zur Geschichte und Technik des Mosaiks.

(Mit Vorlagen musivischer Kunstarbeiten).

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