Heft 
(1898) 7
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Kleine Mitteilungen.

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schreiten auf der Krone liess sich die Länge dieses letzteren, äusseren Walles auf 200 Schritt bestimmen, während die innere bergartige Aufschüt­tung 44 Schritt im Durchmesser zählt. Eine Mulde innerhalb der letzteren war

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nicht zu entdecken, ist wahrscheinlich auch nie vorhanden gewesen, da mehrfache Grabungen bis zu 1 m Tiefe eine Kulturschicht nicht blosslegten. Es fanden sich dei diesen Grabungen, die durch das fast un­durchdringliche Wurzelgeflecht der den Wall beschattenden riesigen Eschen und Rüstern sehr erschwert wurden, nur in etwa 80 cm Tiefe Spuren eines aus­gedehnten Wiesenkalk-Lagers.

Nach Aussagen im Dorfe Krielow soll vor mehreren Jahren auf dem Wall von einem unbekannten Besucher ein Steinbeil gefunden worden sein.

R. M.

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Ausflug nach Miersdorf Kr. Teltow. (Bericht vom 25. Juni 1893 im Sammelkasten des Märk. Museums.)

In Miersdorf, westlich der Haltestelle Hankeis Ablage an der Görlitzer Bahn, ist die aus Feldsteinen erbaute mittelalterliche Kirche wegen ihres Alters beachtenswert. Neben dem Turmeingang, rechts unten, ist eine rot­granitene Steinscheibe mit centraler Durchlochung, gewissermassen als ein Wahrzeichen, eingemauert (ein Näpfchenstein in grossem Masstabe?), die offenbar der Oberstein (Läufer) einer wendischen Mahlmühle ge­wesen war. Die Steinscheibe (vgl. Figur) hat einen Durchmesser von ungefähr 35 cm. In der vorgeschichtlichen Abteilung des Märkischen Museums befinden sich schon viele ähnliche Steine, auch einige aus Ober­und Unterstein bestehende vollständige wendische Mühlen. Während das Loch des Obersteins ganz durchgeht, ist das des Untersteins gerade nur so tief, um einer durch den Oberstein hineingesteckten Spindel beim Drehen des Steins den nötigen Halt zu geben. Das Drehen selbst, beziehungs­weise das Anfassen, ist mitunter durch ein seitliches Loch erleichtert, in das