Heft 
(1898) 7
Seite
487
Einzelbild herunterladen

Geschichtl.-Medizinisches u. Chirurgisches aus Brandenb.-Preussen. 487

Welche Opfer an Leben und Gesundheit von den Ärzten, sowohl Militär- als Civil-Arzten und dem sonstigen Lazarett-Personal, in den 3 Kriegsjahren 1813, 14, 15 gebracht worden sind, ist amtlich leider nicht festgestellt worden. Nur das ist bekannt, dass 10 Militärärzte auf dem Schlachtfelde ihren Tod gefunden haben, oder infolge der dort erhaltenen Verwundungen gestorben, 39 verwundet worden sind und noch weitere 148 Militärärzte höheren und niederen Grades, 8 Apotheker und 25 Ökonomie-Beamte Opfer ihrer Pflichterfüllung in den Lazaretten geworden und am Typhus gestorben sind*). Die Zahl der in den einzelnen Provinzen zum Opfer gefallenen Civilärzte beläuft sich auf mindestens 120, darunter die meisten in Schlesien.

Zum Schluss gedenke ich der grossartigen Spenden, welche von England aus zur Linderung der Not in den vom Kriege heimgesuchten Gegenden des Kontinents eingegangen sind. Nachdem schon in den Kriegen zu Anfang des Jahrhunderts 50 000 £ zur Verteilung gekommen waren, hatten von 1814 an in England sowohl für die Notleidenden als für die zahlreichen, durch den Krieg entstandenen Waisen teils Sammlungen freiwilliger Beiträge, teils Bewilligungen des Parlaments stattgefunden, nämlich an ersteren 105 975, an letzteren 100 000 £ und waren von dieser gewaltigen Summe (etwa 4119 500 Mark) 183 825 £ an die Notleidenden aller Gegenden von Deutschland und 22 150 £ an die Waisen zur Verteilung gelangt.

17. (11. ausserordentliche) Versammlung des VII. Vereinsjahres.

Mittwoch, den II. Januar 1899, abends 6 Uhr,

Besichtigung des neuen Ab geordneten - Hauses, Prinz Albrechtstrasse 5.

Der II. Vorsitzende, Geheimrat E. Friedei, begrüsste die etwa in der Zahl von 200 Personen versammelten Mitglieder und Gäste, indem er zunächst dem Architekten des Hauses Geheimen Baurat I riedrich Schulze den Dank für die Bewilligung der Besichtigung aussprach und mit kurzem Wort auf die denkwürdige Vorgeschichte des Geländes zwischen Leipziger Strasse Nr. 3 u. 4 und Prinz Albrecht-Strasse hinwies, welches für den Bau der Häuser beider preussisclien parlamentarischen

*) Ebenda S. 431.