19. (12. außerordentliche) Versammlung des XIII. Vereinsjahres,
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und Schweinezucht an. Dieser bestand aber nur 6 Jahre, denn der Kurfürst verwandelte ihn l p 04 in einen „Jägerhof“ und errichtete ein Jägerhaus auf der Stelle der jetzigen Reichsbank an der Jägerstrabe.
Als der Große Kurfürst nach den bittern Erfahrungen, die sein Vater im dreißigjährigen Kriege gemacht hatte, sich 1658 zum Bau einer ordentlichen Befestigung der Hauptstadt entschloß, wurde dieser Jägerhof und ein Teil des Jagdreviere, bis nahe an die heutige Markgrafenstraße, in die Befestigung einbezogen.
Auf dem Schultzschen Plan von 1688 ist dieser Jägerhof mit seinen Ställen und Höfen perspektivisch dargestellt.
Der nächste Angriff auf das Jagdrevier, das damals auch schon Tiergarten genannt wurde, sollte von Norden her kommen.
" Die Kurfürstin Dorothea, die 1670 das kurfürstliche Vorwerk (später Monbijou) mit den zugehörigen Ländereien zur selbständigen Bewirtschaftung erhalten hatte, konnte aus dem zwischen der Spree und dem Tiergarten liegenden, teils sandigen, teils sumpfigen Gelände keinen rechten Ertrag erzielen.
Da damals der Anbau der durch die Befestigung entstandenen dritten Stadt „Friedrichswerder“ mit 3 Groschen Grundzins pro □Ruthe dem Kurfürsten einen guten Ertrag brachte, ließ sie 1673 durch den Kurfürstlichen Baumeister Biesendorf auf der südlichen sandigen Hälfte ihres Areals drei Straßen mit Baustellen abstecken und diese für l'/a Groschen Grundzins pro □ Ruthe verkaufen.
Die südlichste dieser drei Straßen zog sich unmittelbar vor dem Tiergarten hin und war nur einseitig, die Front nach dem Walde gerichtet. Die beiden andern Straßen liefen jener parallel und wurden „Mittel-“ und „Letzte“ (später Dorotheen-) Straße genannt. Zwei schmalere Quergassen, die ursprünglich nicht für die Bebauung eingerichtet waren, durchschnitten sie (die Engpässe der Charlotten- und Friedrichstraße).
Auch die Bebauung dieser „Neustadt“ hatte guten Fortgang, so daß der Kurfürst schon 1678 sich entschloß, im Tiergarten, gegenüber und gleichlaufend der ersten einseitigen Straße noch eine Reihe Baustellen zu verkaufen und aus den beiden einseitigen eine sehr breite volle Straße mit Baumreihen zu machen. Dadurch war der Grund gelegt zu der schönsten und berühmtesten Straße Berlins „Unter den Linden“.
Die so entstandene Südseite der Straße wurde dann im Gegensatz zur Stadt der Kurfürstin „Friedrichstadt“ genannt, später, als die „neue Friedrichstadt“ gegründet war, auch „kleine Friedrichstadt“.
Aus denselben Gründen, wie bei den andern drei Städten, ließ der Kurfürst seinen und seiner Gemahlin Stadtteil durch ein Hornwerk mit Graben und verpallisadiertem Wall umgeben und nannte dann das Ganze „Dorotheenstadt“, setzte auch einen kurfürstlichen Beamten als