Heft 
(1905) 14
Seite
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21. (13. außerordentliche) Versammlung des XIII. Vereinsjahres.

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Diese durcli Goldüberzug erhaltenen Stücke sind:

a) in der dunkeln Hälfte des Bildes:

1. Eine Zierscheibe von 4 cm Durchm., darin ein in den Conturen ausgeschnittener, sonst gravierter heraldischer Adler; aus der Mitte ragt ein linsenförmiger Türkis, aus dem Rande im Kreise 6 andere Facetten mit Steinchen hervor.

2. 4 Goldblechscheiben von 3,5 cm Durclim., darin flachrelief ein schreitender heraldischer Löwe. Die Goldblech-Flächen innerhalb des Perlenkreises, die für den Halt der Löwenfigur entbehrlich, sind ausgeschnitten. Der Löwe hält den Kopf en face (leopardisiert), der Schweif einfach, aber zum Teil gefiedert.

3. Ein kleinerer flachrelief gegossener Löwe mit doppeltem Schweif.

4. Eine flache Lilie mit gravierter Verzierung, Fragment.

5. Zwei kleine erhabene heraldische Lilien, durchweg punktiert.

6. Zwei Fingerringe, einer mit blauem Stein, der andere aus­gebrochen.

7. Eine brakteatenartige Scheibe von 2,7 cm Durchm., im Drei­paß mit Perlenrand ein doppeltes Dreiblatt, eine zentrale und 3 seitliche Rosetten.

8. Zwei kleine flache dreieckige Schilder mit Wappenzeichen: Sparren und Strahlen.

b) in der hellen Hälfte des Bildes:

9. 2 defekte Löffelchen aus sehr dünnem Silberblech mit ge­wundenem, an einer Stelle verdicktem Stiel.

10. 5 Teile eines goldplattierten silbernen Armrings (links oben).

11. Dorn einer Agraffe mit 2 gefaßten Steinen (einer defekt).

12. Steinfassung aus einem Fingerring (links von der Agraffe).

13. 2 vergoldete Perlen mit Kornverzierung, Fragmente eines größeren Zierstücks.

Aus den Chlorsilbermassen sind noch einige Stücke erkennbar, namentlich Besatzplatten mit Wappenzeichen, auch Zeugreste mit Silber­perlen haben sich erhalten.

Die Formen der Schmuckstücke lassen auf verschiedene Zeiten schließen. Einzelne zeigen noch romanische Charaktere, als gotisch dürften die beiden kleinen silbernen Löffel gelten, aus der Renaissance­zeit sind namentlich die Münzen.

Der letztere Umstand spricht dafür, daß die Vergrabung des Schatzes in der 30jährigen Kriegszeit stattgefunden hat, die erhaltenen Gegen­stände sind aber unzweifelhaft mittelalterlichen Ursprungs.

Nach den darin vorkommenden verschiedenen Wappenzeichen sind die Sachen ursprünglich nichts weniger als zusammengehörig. Vielleicht