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Kleine Mitteilungen.
kleinen, bei Kolonie Rietz entspringenden und ebenfalls Forellen enthaltenden Bach. Die Forellen sind jedenfalls aus der Nieplitz, in die der Rietzer Bach mündet, in diesen eingewandevt. Jetzt aber ist das Teichgellinde bahnseitig expropriiert; die vor wenigen Jahren ausgegrabenen weiten Gruben werden wieder ausgefüllt und somit ist die Forellenzucht, die hier regelrecht in künstlicher Fischzucht betrieben wurde, auch an dieser Stelle vernichtet. Als einziger Zufluchtsort für den gegen Störungen sehr empfindlichen Fisch bleiben nur der Mühlteich der Steinmühle und die Uferlöcher der oberen Nieplitz übrig, sowie ein verkrauteter Teich an der Rietzer Mühle, die von dem erwähnten Rietzer Bach getrieben wird, endlich der kleine Wasserlauf der Serno und des mit ihr in Verbindung stehenden Bardenitzer Fließes.
Der regelrechte Fang der Forellen erfolgt mit dem Handnetz, nachdem das Wasser abgelassen worden. Fischdiebe holen die Forellen mit der Hand aus den Uferlöchern hervor, wobei schon mancher von einer Wasserratte tüchtig gebissen worden ist. Die gefangenen Forellen werden in vorschriftsmäßigen Fischtransportgefäßen lebend an berliner Delikateßgeschäfte geliefert. Der Ertrag ist mäßig und lohnt eigentlich nur dadurch, daß in dem kalten Forellenwasser sich keine anderen Fische züchten lassen. Die Anzucht großer Karpfen liefert bessere Erträge, da der Karpfen bei guter Fütterung, die viel billiger ist als die der Forellen, viel schneller „ins Gewicht wächst. 4
Liefert hiernach die Forellenzucht in der Nieplitz zur Zeit keine erfreulichen Ergebnisse, so sind doch die Vorbedingungen einer gesunden Entwicklung vorhanden. Es fehlt nur der unternehmende Geist, der mit den gehörigen Mitteln die vorhandenen Keime zur blühenden Entfaltung bringen möchte! Kais. Postrat a. D. Steinhardt-Treuenbrietzen.
Die Haltestelle Saaringen der Kleinbahn Rüthehof— Brandenburg a. II. besitzt keine Wartehalle, sondern nur eine Tafel, die den Namen des Ortes anzeigt. Da eine Änderung dieses Zustandes in absehbarer Zeit nicht zu erwarten ist, hatte in den letzten Tagen des August vorigen Jahres ein Spaßvogel an der betreffenden Tafel einen aufgespannten Regenschirm befestigt. Dieser Schirm, der die Wartehalle ersetzen sollte, trug nach No. 408 der Voss. Ztg. folgenden Vers:
„Ich sitze hier zu einem guten Zweck,
Drum holt mich nicht leichtsinniger Weise weg;
Denn Saaringen hat, wie ehemals auch Lütte,
Es noch nicht gebracht zu einer Bahnhofshütte.
Bin ich auch klein und kann viel Schutz nicht spenden,
Habt nur Geduld, es muß sich alles doch zuin Guten wenden.“ Die Bahnverwaltung hat später das schirmende Obdach mit dem Vers leider entfernen lassen. A. G .
Fttr die Redaktion: Dr. Eduard Zache, Cüstriner Platz 9. - Die Einsender haben den sachlichen Inhalt ihrer Mitteilungen zu vertreten Druck von P. Stankiewicz’ Buchdruckerei, Berlin, Bernbnrgerstrasse 14.