Heft 
(1905) 14
Seite
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Flurnamen aus der Umgegend von Treuenbrietzen.

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silberne Vereinsmedaille zu teil wurde. Es wurden auch Koclibirnen ausgestellt von Herrn M., z. B.Königsgeschenk von Neapel. (Zweck dieser Mitteilung: ich hätte gern eine Erklärung für diese sonderbaren Namen.) 1892. 47G. Pf. Kuhlmey.Bitte, eine öffentliche Warnung gegen dieRömische Sclimalzbirue zu veröffentlichen; der Baum leidet zu sein- an Brand; alle Jahre wird seine Krone lichter, oben Brand und unten Wassersucht. (Auch heute noch so möchte man annehmen haben unsere Birnbäume viele Beziehungen zu Italien.)

Von abgeleiteten Namen seien noch erwähnt: K. G. Hagen, Salix malifolia, Birnweide; Pyrola secunda, Birnbäumchenkraut.

Und schließlich sei daran erinnert, daß mau die Kartoffel nicht nur Erdapfel nennt, sondern auch: Erdbirne und Gruudbirne.

Flurnamen aus der Umgegend von Treuenbrietzen.

Von G. Steinhardt.

Die Kenntnis der Flurnamen und ihrer Bedeutung ist für die Heimatkunde recht wertvoll; die Namen der Örtlichkeiten deuten auf mannigfache Verhältnisse, auf geschichtliche Vorgänge, frühere Ober­flächen- und Bodenbeschaffenheit, auf Besiedelungs- Kultur- und Be­wirtschaftungsverhältnisse hin, die sich gegen früher zum Teil erheblich geändert haben können. Sind doch allein schon in neuester Zeit und in dem kurzen Zeitraum der letzt vergangenen fünf bis sechs Jahrzehnte fast unter unsern Augen tiefgreifende Veränderungen eingetreten, die weitgehende Folgen gezeitigt haben. In hiesiger Gegend sind es namentlich die Nachwirkungen der Separation und die systematische Ent­wässerung weiter Gebiete, (auch solcher, die nach der Meinung der Landwirte eher der Be- als der Entwässerung bedurft hätten), die Aufteilung von Gemeindeländereien, die Abschaffung von Gemeinde- Weideland, von Viehtriften und Gemeindewaldungen und in Verbindung damit die Vernichtung unzähliger Hecken, Rainpflanzungen, Dorn- und Gestrüppdickichten u. dergl., die Beseitigung von Bäumen u. Baum­gruppen, Buschwerk und Gestrüpp, die Trockenlegung nasser und sumpfiger Gelände, kurz all die unzählbaren kleinen u. größeren Ände­rungen im Verein mit der intensiveren Bodenbewirtschaftung, als deren Gesamtergebnis der allmähliche Übergang zur Kultursteppe u. die damit im Zusammenhang stehende Verschlechterung des Klimas u. die Ver­armung der Flora u. Fauna sich von Jahr zu Jahr fühlbarer macht. Bas Land wird anders in Aussehen u. Beschaffenheit, aber die Flur-

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