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Flurnamen aus der Umgegend von Treuenbrietzen.
namen bleiben. Zumeist sind sie ohne weiteres verständlich, oft aber durch gedankenlos-mechanische Niederschrift augenscheinlich entstellt oder durch „Verbesserungen“ der Schreiber verballhornt. Hin und wieder ist die Bedeutung der Namen slavischer Herkunft oder altdeutscher Wortbildungen schwer zu ergründen. Hie Bevölkerung der Zauche u. des Fläming ist nicht nur gemischt aus Deutschen und Slaven, sondern unter den Deutschen auch aus den verschiedenen Sprachstämmen. Für die Deutung der Namen deutscher Herkunft ist das Verzeichnis plattdeutscher Wörter von W. von Schulenburg (II. Band Archiv der Brandenburgs), für die slavischen Namen das Berghaussche Landbuch der Mark Brandenburg ein brauchbarer Behelf.
Die erste Vorarbeit für eine Ausarbeitung der Flurnamen ist ihre Sammlung in Verzeichnissen, die nach verschiedenen Gesichtspunkten angeordnet werden können. Diese Arbeit haben wohl überall die Grundbuchämter bereits getan, insofern sie als Ergänzung zu den Grundbüchern, worin die Liegenschaften gebucht sind, noch Flurbücher führen, worin die Namen der Äcker- Wiesen- und Forstländereien (Ödland ist kaum noch vorhanden) aufgeführt sind, so daß die Flurnamen aus diesen Büchern sich ohne weiteres ausschreiben lassen.
Für die Gemarkung von Treuenbrietzen und den nächstliegenden Dörfern mögen die Namen, soweit sie bemerkenswert erscheinen, hier folgen.
In der weiten Niederung um Treuenbrietzen (der Name Brietzen wird von slav. Briza-Birke abgeleitet) und auch sonst in der Zauche (slav. czucha = trockenes Land) kommt am häufigsten der Name „ Mathen“ allein oder in Verbindung mit Beinamen vor. Mathen, von mähen, mäht, Matte, bezeichnet Wiese oder früheres Wiesenland. Die Bezeichnung Mathen kommt in folgenden Zusammensetzungen vor: *)
Bo hnen mathen. (Tr.) Der humusreiche, schwarze, frühere Wiesen- und Moorboden eignet sich vorzüglich zur Gemüsekultur; deshalb sind am Rande der Wiesen oder am Ort früherer Wiesen Feldgärten angelegt, „Gartenstücken“, wo besonders Kohl, aber auch andere Gemüse sowie Bohnen, Erbsen u. a. m. kultiviert wird. Möglicherweise sind Bohnen auf dem Gelände in Rede besonders gut gediehen.
Dobbermathen (Tr.); dobry = gut, also Dobermatlien = gute Mathen. Derselbe Stamm kommt in hiesiger Gegend auch in Dobrichow oder Dobrikow vor, Dorfname bei Beelitz. (Nach Bergbaus kommt Beelitz von belbog=lichter Gott oder bjelo = weiß, also Weiüig.)
Flimnathen (Tr.),
*) Die Gemarkung, in der die bezeielinete Örtlichkeit liegt, ist in Klammern gesetzt u. wo angängig, abgekürzt. Tr. - Treuenbrietzen; Schl. - Schlalach; Jes. - Jeserigk; Lud. - Lüdendorf,