Heft 
(1905) 14
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Flurnamen aus der Umgegend von Treuenbrietzen.

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Gehrmathen (Nichel), Gehre ist der hier gebräuchliche Name für ein schwer auszurottendes Unkraut, einen Doldenblütler mit gegliederten kriechenden queckenartigen Wurzeln. Daß der Name von Ger=Wurf- spieß abzuleiten wäre, ist kaum anzunehmen.

Hagemathen (Tr.), von Hag und Mathen. Früher wohl mit Busch bestandenocler mit Hecken (Heggen, Hägen) eingezäunt zum Schutz vor unberufener Annäherung oder gegen Wind u. Wetter.

Heidemathen (Nichel), am Walde gelegen.

Hasenmathen (Tr.),

Klostermathen (Tr.), früher vielleicht Kloster Zinnaer Besitz. Vielfache Beziehungen verbanden das Kloster mit der Stadt Treuenbrietzen; es hat ihre Stadtmauern gebaut u. die Mühlen an der Nieplitz angelegt, die bis in die Neuzeit Rentenabgaben an das Kloster zu zahlen hatten.

Kreuzmathen (Tr.); nach der Lage so genannt.

Langeinathen (Tr.); die Langemathen enthalten die längsten Enden (Ackerstücke) der Feldmark. Sie liegen aber so hoch, daß sie, des feuchteu Untergrundes entbehrend, niemals eigentliche Wiese gewesen sein können. Freilich haben sie in der Brache eine gute Schafweide abgegeben. Demnach würde die Ableitung vom wend. laka-Lanke, Wiese kaum zutreffen, wonach Langmathe Wiesenmathe (Pleonasmus) bedeuten könnte.

Mi ttelma then (Nichel), ihrer Lage wegen so genannt.

Nichelmathen (Nichel), zum Dorf Nichel gehörend.

Pet ermat hen (Tr.), Peters Wiesen.

Quermathen (Tr.), wegen ihrer Lage quer vor den Langemathen so genannt

Rie sma then (Jes.), Ries ist Reisig: Besenries, Birkenreiser; dort holten sich wohl die Bedürftigen ihre Birkenreiser zum Besenbinden.

Rostmathen (Jes.) In den Wassergräben der Wiesen finden sich teils Ansamnlungen rostfarbener rotbrauner Algen, teils ebenso gefärbte Ockerabsätze, von denen der Name herkommen könnte. Vielleicht ist er aber aus Roßmathen entstanden. In der Gegend wurde früher Pferde­zucht getrieben, die aber ganz zurückgegangen ist. Die Rostmathen liegen auf der Flur des Dorfes Jeserigk. (Nach Berghaus jezioro = kleiner See. Nahe dem Dorfe befindet sich ein kleiner See, der gegen früher aber bedeutend an Wasser verloren hat.)

Stertmathen (Tr.) Stert ist Schwanz. Katzensteert oder Katten­steert ist der Name des Schachtelhalms, equisetum, eines berüchtigten Unkrauts minder guter Böden mit nassem Untergrund. Vielleicht waren die Stertmathen mit dieser unwillkommenen Beigabe versehen. Jetzt kommt Katzensteert nur selten noch vor. Kräftige Düngung, namentlich mit Schafmist, vertreibt dies Unkraut in kurzer Zeit.

Teichmathen (Tr.), ein Teich ist dort nicht mehr vorhanden.